
100 Jahre Pfadi Zofingen: Wer einmal Pfadfinder ist, bleibt es ein Leben lang



Am 9. November ist die Ausstellung «100 Jahre Pfadi Zofige» im Museum Zofingen zusätzlich geöffnet von 13 bis 17 Uhr. Reguläre Öffnungszeiten noch bis 24. November jeweils Mittwoch 14 bis 17 Uhr und Sonntag 10 bis 12 Uhr.
Die Pfadi Zofingen feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsfest steigt am Samstag im Stadtsaal. Im neunköpfigen OK, das die Veranstaltungen zum Jubiläum organisiert, ist auch Carmen Baumann v/o Hopper vertreten. Sie ist Altpfadfinderin. Ihre aktiven Pfadizeiten liegen rund 30 Jahre zurück: Von 1989 bis 1992 hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Walter v/o Mamut die frisch fusionierte Pfadi Zofige als Abteilungsleiterin geführt. Davor hat sie alle Pfadi-Stufen durchlaufen, von der Teilnehmerin bis zur Leiterin. «Die Fusion zwischen Buben- und Mädchenabteilung war eine spannende Zeit», erinnert sie sich. Probleme habe es kaum gegeben, schliesslich hätten sich weibliche und männliche Pfadis schon von gemeinsamen Übungen und Lagern gekannt. «Nur die Wölfli, die Buben im Primarschulalter, haben rebelliert. In diesem Alter findet man Mädchen halt einfach doof», erzählt Carmen Baumann, die damals auch als Wölfli-Leiterin im Einsatz stand und die Rebellion hautnah miterlebt hat.
Gemeinsame Lager und Übungen schon vor der Fusion
Auch Carmen Baumanns Mann Walter hat nur gute Erinnerungen an die gemeinsame Zeit als Abteilungsleiter der Pfadi Zofige. Er betont jedoch, dass der Impuls zur Fusion der beiden Abteilungen nicht von ihm und seiner Frau aus gekommen sei, sondern bereits der vorherige Abteilungsleiter initiiert hatte. Ausgetestet wurde das Vorhaben in verschiedenen gemeinsamen Übungen oder Lagern, beispielsweise dem Pfingstlager 1986 in Schöftland, in dem Carmen und Walter Baumann zusammengekommen sind. «Da wir verheiratet waren, hat man uns dann später auch zugetraut, die beiden Pfadiabteilungen zu verheiraten», sagt Carmen Baumann. Zu tun gab es als Abteilungsleiter einiges. Es sei kaum ein Tag vergangen, an dem nicht etwas habe organisiert, vorbereitet oder geplant werden müssen, sagt Walter Baumann. Dazu kam, dass das junge Ehepaar in jener Zeit gerade Eltern geworden war. Ganz selbstverständlich war der kleine Sohn noch bevor er laufen konnte bei diversen Pfadi-Aktivitäten dabei. Sei dies in Ausbildungskursen gewesen, die Carmen Baumann geleitet hat oder in Lagern, die das Ehepaar organisiert hat. Die Kinder mitzunehmen, sei nie ein Problem gewesen, erinnern sich die beiden. «Das ist für mich eines der schönsten Pfadi-Erlebnisse: Wie offen, unkompliziert und sozial Pfadfinder sind», sagt Carmen Baumann.
Heute sind Carmen und Walter Baumann als Altpfadfinder vor allem im Hintergrund tätig. «Ich bin immer wieder begeistert, wie gut das in der Pfadi mit der Abteilungsleiter-Nachfolge funktioniert», sagt Walter Baumann. Apropos Nachfolge: Von den drei Kindern von Carmen und Walter Baumann ist nur die Tochter Maila v/o Kinley genauso Pfadi-begeistert wie ihre Eltern. Und vielleicht gibt es auch in der nächsten Generation Pfadfinder aus dem Hause Baumann: Mit den vier Enkeln gehen Carmen und Walter Baumann schon heute gerne in den Wald und machen dort ein Feuer.
