1,4 Millionen Franken für das neue Reservoir

Guido Rölli öffnet die Verbindungsleitung zum oberen Reservoir Stockrüti. So kann sichergestellt werden, dass es in beiden Reservoirs genügend Wasser hat.
Guido Rölli öffnet die Verbindungsleitung zum oberen Reservoir Stockrüti. So kann sichergestellt werden, dass es in beiden Reservoirs genügend Wasser hat.

Brunnenmeister Guido Rölli öffnet die Tür zum neuen Reservoir Störzli. Kühle Luft schlägt dem Besucher entgegen, eine willkommene Abwechslung zur Hitze, die sich in diesen Tagen schon vormittags übers Land legt. «Ja, an heissen Sommertagen mache ich hier gerne einen Kontrollgang», sagt der Brunnenmeister und lacht. Das neue Reservoir Störzli ist seit April dieses Jahres am Wassernetz der Wasserversorgung Attelwil-Reitnau angeschlossen. Das alte, um 1930 erbaute Reservoir wurde anschliessend innerhalb weniger Tage abgebrochen. Da, wo es stand, weiden jetzt Kühe.

Wasser aus zwei Quellen

Zwei Quellen speisen das Reservoir Störzli. Ausserdem wird bei Bedarf Grundwasser aus Schöftland bezogen. Die beiden Quellen liefern normalerweise 80 bis 110 Liter pro Minute. Zurzeit sind es jedoch nur rund 45 Liter, die Quellen haben aufgrund der Trockenheit bis zu 55 Prozent ihrer Leistung eingebüsst. Bevor das Wasser in die beiden Becken des Wasserreservoirs fliesst, sorgt eine UV-Anlage für Keimfreiheit – ein standardisierter Vorgang, der zur Sicherheit der Wasserversorgung beiträgt. Durchs Bullauge in der Türe ist zu sehen, wie das Wasser anschliessend ins Becken des Reservoirs plätschert. Dies kann am Samstag, dem Tag der offenen Türe, auch die Bevölkerung von Attelwil und Reitnau beobachten.

Neben dem Reservoir Störzli hat die Wasserversorgung Attelwil-Reitnau ein zweites Standbein: das Reservoir Stockrüti. Dieses beliefert die höher gelegenen Häuser in Reitnau mit Wasser, das Reservoir Störzli versorgt die tiefer gelegenen Liegenschaften in Reitnau sowie ganz Attelwil. «Auf Höhe Stöckli-Metzg wird das Wassernetz unterteilt», erklärt Guido Rölli. Sichtbar ist die Zweiteilung des Netzes an den Hydranten: Das obere Netz hat rote, das tiefere Netz blaue Hydranten.

Nur noch 300 Kubikmeter

Das alte, rund 88 Jahre alte Reservoir Störzli hatte zwei Rundbecken mit je 200 Kubikmetern Inhalt. Das neue Reservoir ist kleiner dimensioniert: Es umfasst nur noch zwei Becken mit je 150 Kubikmetern Volumen. «Der Entscheid, das Reservoir kleiner zu bauen, ist auch angesichts von extremen Wetterbedingungen richtig gewesen», sagt Rolf Trösch, Vizeammann von Reitnau und Präsident des Gemeindeverbandes Wasserversorgung Attelwil-Reitnau. Der Tagesverbrauch im Reservoir Störzli beträgt rund 150 Kubikmeter  – es kann also die Menge für zwei Tage speichern. Mehr sei gar nicht nötig, so Trösch, denn es sei nicht gut, wenn das Wasser zu lange stehen bleibe.

Kostenrahmen eingehalten

Der Neubau des Reservoirs Störzli wurde mit 1,4 Millionen Franken budgetiert – nur wenig höher als die Kosten für eine Sanierung betragen hätten. «Die beauftragten Firmen haben hervorragend gearbeitet. Daher werden wir den Kredit vermutlich rund fünf Prozent unter Budget abschliessen», sagt Rolf Trösch. Dies auch dank der anliegenden Bauern, die ihr Land zum Lagern von Material zur Verfügung gestellt haben. Er ist stolz, dass er am Samstag ein Wasserreservoir einweihen darf. «Das gibt es nur einmal in der Laufbahn als Gemeinderat.» Er hofft, dass das neue Reservoir Störzli mindestens so lange Bestand haben wird wie das alte, mit viel Handarbeit erstellte.

«Es interessiert doch, was wir mit dem Wasserzins gebaut haben», sagt Brunnenmeister Guido Rölli. Aus diesem Grund steht am nächsten Samstag die Türe des Reservoirs Störzli für die Bevölkerung offen. Es wird eine kleine Galerie zur Geschichte des alten und des neuen Reservoirs geben; Brunnenmeister Guido Rölli gibt Auskunft zur Funktionsweise des Reservoirs. Um 11 Uhr findet die offizielle Einweihung inklusive Schlüsselübergabe an den Brunnenmeister statt.

Tag der offenen Türe des Reservoirs Störzli, Samstag, 11. August, 10 bis 14 Uhr. Beim Reservoir gibt es keine Parkplätze, daher wird ein Shuttle-Bus zwischen Schulhaus und Reservoir organisiert.