
16 Stunden Arbeit für zwei Bretter: Aargauer produziert exklusive Skis in Bauernhaus

Er sei wohl der Einzige, der das ganze Jahr durch mit Skis im Kofferraum herumfahre, sagt Roy Leuenberger, Inhaber der exklusiven Skimarke R11. Seit fast 15 Jahren ist er als Skibauer tätig und produziert in einem alten Bauernhaus in Kölliken in Handarbeit mit selber konstruierten Maschinen Skis. Sie sind ab 1850 Franken erhältlich. Heute brettern schon rund 100 Personen mit R11-Skis über die Pisten.
Leuenberger ist gelernter Schrenier und Skifabrikant.Seine Skis werden dem hohen Preis gerecht. Denn nicht nur die Maschinen hat Leuenberger selber entwickelt, auch den Holzkern der Skis hat er selber kreiert. Dessen genaue Zusammensetzung ist aber geheim. «Es ist schon etwas Berufsstolz dabei», meint Leuenberger zu Tele M1. Nur so viel verrät er: es sei eine Mischung aus vier verschiedenen Holzsorten. Für seine Skis habe er «lange gepröbelt».
Um ein Paar Ski herzustellen braucht Leuenberger zirka 16 Stunden. Zum Vergleich: In einem Industriebetrieb dauert das rund zwei Stunden. Nicht nur die Produktion sei zeitaufwändig, erklärt Leuenberger, auch für die Fahrtests in den Bergen habe er viel Zeit aufgewendet.
Leuenberger ist der einzige Skifabrikant im Aargau. Renommiert in der Branche ist auch die Firma Hess & Co aus Döttingen, die Skikerne produziert – und das gleich für fast alle grossen Marken. Leuenberger sieht die grossen Marken, die ihre Skis industriell produzieren, aber nicht als Konkurrenz. Er wolle sich abheben. Seine Skis seien etwas Spezielles. Solche Aargauer Bretter kann nicht jeder Tourist in einem Sportfachgeschäft ersteigern. (cez)