
1957 verschickte jeder Schweizer fast 17 Pakete – ein weltweiter Rekord

Seit ihrem Bestehen hat die Schweizerische Post noch nie so viele Pakete verarbeitet wie im April 2020 und mit 17,3 Millionen einen Rekord ausgewiesen. Grund dafür war der während Corona boomende Onlinehandel. Einen Rekord spezieller Art erzielte die Post auch schon einmal im Jahr 1957. Damals verschickte die Schweiz mit 16,93 Paketen pro Kopf sogar mehr als die USA (7,13). «Die heutige Leistung lässt sich vielleicht nicht mehr mit den USA vergleichen, aber aussergewöhnlich ist es allemal», sagt Barbara Schmutz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des PTT-Archivs.
Pakete, wo man hinsieht – auch an Weihnachten und bei der Feldpost
Sogar mit dem Versand der Weihnachtspost konnte der Monat April 2020 mühelos mithalten, und dieser war auch zu PTT-Zeiten jedes Jahr eine Grossaktion. «Auch die Feldpost in den Kriegsjahren 1939/40 sah sich vor grosse Herausforderungen gestellt», erzählt Barbara Schmutz, die auch für die Benutzerbetreuung des PTT-Archivs zuständig ist.
Per Bahnpost und über Poststellen bereits am nächsten Tag zugestellt
Doch wie verarbeitete die PTT damals Pakete und Briefe? «Das damalige Verteilernetz mit der Bahnpost und der Zustellung ab Poststelle war schon vor rund 50 Jahren effizient und schnell. Die ausgefeilten Kartenschlüsse stellten sicher, dass ein Paket, das am Vorabend am Bodensee aufgegeben worden war, via St. Gallen, Zürich, Bern und Lausanne am nächsten Tag in der Zustellstation ankam und dem Empfänger zugestellt wurde», erklärt Barbara Schmutz.
Heute ist die Päckli-Welt eine andere
Seit 1957 hat sich der weltweite Paketmarkt radikal verändert. Die Mengen sind stark angestiegen. In der Schweiz wurden letztes Jahr insgesamt 24,7 Pakete* pro Kopf verarbeitet, in den USA waren es 2018 laut dem Pitney Bowes Parcel Shipping Index 2019 39,6, in Deutschland 42 und in Grossbritannien gar 53 pro Kopf. Weltweiter Spitzenreiter war nicht etwa China, sondern Japan mit 74 jährlich verarbeiteten Paketen pro Einwohner. (pd)
* exkl. Kleinwarensendungen. Im Vergleich zum Ausland zählen in der Schweiz Kleinwarensendungen nicht als Pakete.