«269 Libération Animale»: Wer sind die Aktivisten, die den grössten Fleischverarbeiter lahmlegten?

Gestern besetzten die Aktivisten den Fleischverarbeitungsbetrieb Bell in Oensingen (Bild: Christoph Gerber)
Gestern besetzten die Aktivisten den Fleischverarbeitungsbetrieb Bell in Oensingen (Bild: Christoph Gerber)

Die Organisation «269 Libération Animale» (269 Tierbefreiung) wurde 2016 gegründet und hat ihren Sitz in Frankreich. Wie die Organisation auf ihrer Webseite schreibt, kämpft sie offensiv gegen Tierausbeutung- und tötung. Mit ihren Aktionen wollen sie zeigen, dass Tiere keine Sachen und Güter sind sondern Wesen sind wie Menschen, die ein Recht auf Leben hätten. 

«269 Libération Animale» trat in Frankreich, Belgien und der Schweiz in Erscheinung. Am Mittwoch legten sie mit 134 Aktivisten, ein Teil von ihnen kam aus der Schweiz, das Schlachthaus Bell in Oensingen für gut 10 Stunden lahm.

Das war aber nicht der erste Besuch in der Schweiz. Bereits im März reisten 11 Aktivisten zum Schlachthof in Rolle (Waadt) an. Sie setzten sich für das Leben von 18 kleinen Ziegen ein, wie auf Facebook und der Internetseite dokumentiert ist.

Calf 269
Der Name «269 Libération Animale» stammt von einem Kalb, das den Namen Calf trug. Es sollte geschlachtet werden und habe eine Ohrmarke mit der Nummer 269 getragen. Nur wenige Tage vor der Schlachtung retteten anonyme Aktivisten das Tier. Diese Aktion führte danach zur Namensgebung von «269 Libération Animale». Das Jungtier ziert auch heute noch das Logo der Organisation.

Der Fleischverarbeiter Bell musste wegen der Aktion seinen Betrieb in Oensingen teilweise ruhen lassen. Die Kunden hätten dennoch beliefert werden können. Bell ist der grösste Schweizer Fleischverarbeiter. Die Bell Food Group AG machte 2017 europaweit einen Umsatz von 3,59 Milliarden Schweizer Franken und beschäftigte rund 10’000 Mitarbeiter. (tom)