
304 neue Wohnungen geplant – ein neuer Stadtteil für Sursee
Auch in Sursee wird die künftige Entwicklung innerhalb der bestehenden Bauzonen stattfinden. Die Stadt hat ein räumliches Entwicklungskonzept erarbeitet und 2016 wurden bereits für die Areale Thermi und Frischfleisch die Resultate von Studienaufträgen zusammengetragen. Für das Areal der Frischfleisch AG zwischen Kanonier-strasse und Sure, im Nordwesten Sursees, liegt nun der Bebauungsplan zur Mitwirkung auf. Konkret sind im Siegerprojekt des Architekturwettbewerbes von der
Lussi+Partner AG und der Kopefli Partner Landschafts-Architekten vier Gebäude geplant, die insgesamt 304 Wohnungen beherbergen sollen. Das Areal umfasst auf fünf Parzellen verteilt insgesamt über 23 000 Quadratmeter. Gemäss «Surseer Woche» hat die Areal Sursee Zug AG das Land der Frischfleisch erworben.
Mit Freiraum verzahnt
Die Architektur der vier Wohngebäude ist speziell: Wie im Planungsbericht geschildert verzahnen sie sich mit dem hofartigen Freiraum, der sich innerhalb der Überbauung befinden wird und begrünt sein wird. Die grosszügige Gestaltung dieses Hofes soll «auf gewisse Weise das verdichtete Wohnen in den einzelnen Bauten» kompensieren. Der Hof öffnet sich schliesslich hin zur Sure. Die vier Gebäude werden eine unterschiedliche Anzahl von Wohneinheiten beherbergen: Zwischen 61 und 84 Wohnungen. Der Hauptharst sind die 122 Dreieinhalbzimmerwohnungen. 14 sind Wohngemeinschaften. Auch weitere Zahlen sind stattlich: Gemäss Verkehrsgutachten mindestens 445 Parkplätze, 1127 Fahrradparkplätze und 45 Motorradparkplätze.
Im Bebauungsplan sind diverse Sonderbauvorschriften aufgeführt: So zum Beispiel, dass preisgünstiger Wohnungsbau entsteht: 20 Prozent der Hauptnutzfläche sollen dies künftig sein. Auch Gemeinschaftsräume und Gemeinschaftsloggien und/oder frei vermietbare Räume müssen angeboten werden. Mindestens zwei Bauetappen sind vorgesehen und der Baubeginn darf gemäss Sonderbauvorschriften nicht vor 2024 erfolgen.
Das Gelände der Frischfleisch AG ist gemäss Planungsbericht nicht vorbelastet. Allerdings sind die Lärmimmissionen des benachbarten Pistolenstandes (dieser verfügt über eine 25-Meter- und eine 50-Meter-Anlage) für zwei Baubereiche zu hoch. Entweder muss der Pistolenstand entsprechend saniert oder verlegt werden.
Realisierung ab 2024?
Nach der öffentlichen Mitwirkung, bei der der Eingabeschluss auf den 6. Juli terminiert ist, dürfte die öffentliche Auflage im kommenden Winter stattfinden. Im ersten Halbjahr 2019 wird die Gemeindeversammlung darüber befinden. Danach wird auch die Genehmigung des Regierungsrates erwartet. Mindestens zwei Bauetappen sind vorgesehen und der Baubeginn darf gemäss Sonderbauvorschriften nicht vor 2024 erfolgen. Die Frischfleisch AG mit ihren rund 300 Arbeitsplätzen könnte vermutlich mit dem Erlös aus der Veräusserung des Areals zumindest teilweise den Neubau andernorts realisieren. Die Firma dürfte etappenweise wegziehen.
Die Stadt Sursee soll sich – geht es nach dem kantonalen Richtplan – zum zweiten Zentrum im Kanton Luzern entwickeln. In Sursee lebten Ende März 9938 Einwohner, 2013 zählte man schon über 13 000 Arbeitsplätze. Neben dem Frischfleisch-Areal sollen weitere Gebiete entwickelt werden.