40 Einwohner nehmen das Reitnauer Ortsbürgerrecht an – auch Frau Gemeindeammann

Gemeindeammann Katrin Burgherr und 39 weiteren Personen wurde das Reitnauer Ortsbürgerrecht zugesichert. Bild: aw
Gemeindeammann Katrin Burgherr und 39 weiteren Personen wurde das Reitnauer Ortsbürgerrecht zugesichert. Bild: aw

Das für 2021 prognostizierte Budget wird auf einen tiefen Steuerertrag und weniger Finanzausgleich zurückgeführt. Die Vermögenssituation sei hingegen noch in Ordnung, beteuerte Frau Gemeindeammann Katrin Burgherr. Wie lange der Steuerfuss von 114 Prozent gehalten werden könne, sei ungewiss, bereitete sie die Reitnauer auf eine mögliche Erhöhung in den kommenden Jahren vor. 

Knapp 1 Million Franken für Netzerneuerungen 

Die Corona-Beschränkungen tragen fast in jeder Gemeinde zur Verschärfung der finanziellen Situation bei. Investitionen müssen aber dennoch gemacht werden. Für 603 300 Franken genehmigte die Gemeinde die Netzerneuerung der Wasserleitungen und der Kanalisation in der Kirchmattstrasse sowie einen Verpflichtungskredit über 355 500 Franken für ähnliche Arbeiten in der Moosstrasse und Pleggasse. 

Freuen dürfen sich dagegen die Reitnauer Schülerinnen und Schüler. Für 180 000 Franken wird das lokale Wireless-Netzwerk aufgewertet. Die kantonalen Vorgaben zur Erfüllung des Modullehrplans für Medien und Informatik durch stärkere Einbindung elektronischer Mittel in den Unterricht sollen besser umgesetzt werden können. In den Genuss des Informatik­infrastrukturausbaus kommen auch die Wiliberger Primarschüler. Sie gehen ab Schuljahr 2021/22 nach Reitnau zur Schule, die Kindergartenkinder waren schon bisher in Reitnau. Der Vertragsunterzeichnung für eine Kreisschule Reitnau-Wiliberg steht aus Reitnauer Sicht nichts mehr im Weg. 

Masseneinbürgerung an der Ortsbürgerversammlung  

In einer Ortsbürgergemeindeversammlung geht es meist um Wald und Finanzen. In der Reitnauer lag der Schwerpunkt auf der Zusicherung des Ortsbürgerrechts für 25 Erwachsene sowie 15 minderjährige Kinder und Jugendliche. In einer einmaligen Aktion bot die Gemeinde an, das Ortsbürgerrecht zu erwerben. Allen bewerbenden Personen, darunter auch Frau Gemeindeammann Katrin Burgherr, wurde dieses einstimmig zugesichert. Ob die Einwohner von den Ortsbürgern nun mehr als nur Weihnachtsbäume erwarten können, wird sich herausstellen. Der ideelle Wert der Ortsbürgerschaft beweist die Identifikation mit dem Dorf, könnte aber auch zu noch mehr Engagement verpflichten.