
Tierschützer-Aktion: Polizei räumt den besetzten Bell-Schlachthof in Oensingen
Laut TeleM1 sind schätzungsweise 70 bis 100 Tierschutzaktivisten aus Frankreich und Belgien in den Teil der Liegenschaft eingedrungen, wo die Tiere zum Schlachten angeliefert werden. Wie viele Aktivisten der Organisation 269 Libération Animal sich illegal Zutritt verschafft haben, kann die Polizei derzeit nicht sagen.
Ein Facebook-Video der Organisation zeigt die Aktivisten, wie sie sich im Anlieferungsbereich in den Gängen, durch die die Rinder getrieben werden, verschanzt haben und Lärm machen.
Bauern, die ihre Tiere anliefern wollten, mussten laut Tele M1 wieder umkehren. Polizisten versuchen, die Aktivisten aus diesen Abteilen zu holen.
Die Polizei wurde kurz nach 2 Uhr in der Nacht zum ersten Mal avisiert. Daraufhin wurde die Situation geklärt. Am Mittwochmorgen ist sie mit einem Grossaufgebot an der Dünnernstrasse im Einsatz. Die Polizei ist zusammen mit der Geschäftsleitung der Bell AG im Gespräch mit den Aktivisten.
Seit dem Mittag hat die Polizei damit begonnen, die Fleischfabrik zu räumen. Über hundert Besetzerinnen und Besetzer verlassen derzeit freiwillig das Gebäude oder werden „aktiv hinausbegleitet“. Die Aktivisten werden danach zum Feuerwehrmagazin begleitet und werden dort kurz befragt.
Angaben über Schäden an der Fleischfabrik liegen derzeit noch nicht vor, wie es bei der Kantonspolizei hiess. Zurzeit gehe es darum, das Gebäude zu räumen.
Das 1971 gebaute Produktionsgebäude von Bell wurde seit der Inbetriebnahme mehrfach erneuert und ausgebaut. Zuletzt im Jahr 2005, als der Betrieb vollständig auf die Verarbeitung von Rindfleisch ausgerichtet wurde.
Derzeit sind Investitionen für den Ersatzbau des bestehenden Rinderschlachthofs sowie die Ansiedlung der Schweinezerlegerei in Oensingen geplant. (ldu)