
Die Fakten zum Feuerdrama in Solothurn: Was wir wissen – und was nicht
Was geschah genau an der Wengistrasse in Solothurn, als in der Nacht auf Montag in einem Mehrfamilienhaus ein Brand mit grosser Rauchentwicklung ausbrach? Beim tragischen Brand sind die Ermittlungen noch im Gange. Wir zeigen, was klar ist – und was nicht.
Was wir wissen:
Was ist passiert?
Wie hoch ist die Opferzahl?
Die meisten der 20 Bewohner brachte die Feuerwehr in Sicherheit. Für sechs Personen kam jede Hilfe zu spät. Vier Personen liegen schwer verletzt im Spital. Wie viele Kinder unter den Opfern sind, sagt die Polizei nicht. Sie spricht von „Kindern“.
Was war die Brandursache?
Der Brand wurde durch „Brandware“, eine Zigarette ausgelöst, wie die Polizei im Verlauf des Montagnachmittags erklärte. Laut der Kantonspolizei Solothurn gibt es Stand Dienstagvormittag keine neuen Erkenntnisse zum Brand. „Bezüglich der genauen Brandursache bedarf es weiterer Ermittlungen und deshalb sind diesbezüglich im Moment keine ergänzenden Aussagen möglich“, so Mediensprecher Bruno Gribi.
Zu der Blick-News, das Feuer sei wegen der brennenden Zigarette einer schlafenden Frau im Erdgeschoss entstanden, sagt Gribi: „Wir halten uns an Fakten und beteiligen uns nicht an Spekulationen.“
Wurde ein Kind aus dem Fenster geworfen?
Eine Frau hat ihr Kind, um es zu retten, aus dem Fenster geworfen und ist danach hinterher gesprungen. Dies hat Andreas Mock, Sprecher der Solothurner Kantonspolizei, gegenüber dem «Blick» bestätigt. Was mit Kind und Frau geschah und wie es ihnen geht, das sagt die Polizei nicht. Mediensprecher Gribi sagt heute: „Ich kann bestätigen, dass vor der Brandliegenschaft ein verletztes Baby lag. Dieses wurde unverzüglich medizinisch betreut und anschliessend in ein Spital gebracht. Alles weitere ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen.“
Warum die Festnahme?
Eine Person wurde am Montagnachmittag von der Polizei vorläufig festgenommen. Über die Identität der Person macht die Polizei keine Angaben, auch nicht über die Hintergründe der Aktion.
Was ist das für ein Haus?
In der Liegenschaft Wengistrasse 40 habe der Kanton Solothurn zwei Stockwerke für die Unterbringung von Asylsuchenden angemietet. Das sagte der Solothurner Stadtpräsident Kurt Fluri. Im Mehrfamilienhaus seien neun Personen gemeldet gewesen.
Zur Brandzeit hielten sich aber 20 Personen im Gebäude auf, wie die Kantonspolizei schon am Montag mitgeteilt hatte.
Was wir nicht wissen:
Wer sind die Opfer?
Über die Identität der Opfer schweigt die Polizei. Die Abklärungen würden laufen. Sicher ist nur, dass es sich um Erwachsene und Kinder handelt. Auch über die Nationalität ist nichts bekannt.
Lebt das aus dem Fenster geworfene Kind?
Zu diesem Fall kursieren zwei unterschiedliche Versionen. Gegenüber «20 Minuten» berichtete ein Nachbar, er habe das Kind auffangen können. Gegenüber «TeleM1» sagte ein Anwohner, er wollte das Kind retten, habe es aber nicht fangen können. Vorerst wurde keine der beiden Versionen bestätigt. Wohl aber die Situation.