Die srf-Newssendung «10vor10» ist fest in Mühlethaler Händen

Dieses Bild stammt aus Bonos Anfangszeiten beim Schweizer Fernsehen und hängt dort bereits in der Ahnengalerie. SRF
Dieses Bild stammt aus Bonos Anfangszeiten beim Schweizer Fernsehen und hängt dort bereits in der Ahnengalerie. SRF
Oliver Bono live aus dem River  Pub Aarburg 2005 nach der Schweizer Qualifikation für die Fussball-WM 2006. Screenshot/SRF
Oliver Bono live aus dem River Pub Aarburg 2005 nach der Schweizer Qualifikation für die Fussball-WM 2006. Screenshot/SRF

Er war lange das Aushängeschild der SRF-Sendung «Schweiz aktuell». Oliver Bono moderierte ab dem Jahr 2002 nicht nur die Hauptsendung um 19 Uhr, sondern auch diverse Sommerspecials wie «Alpenfestung – Leben im Reduit», «Die Pfahlbauer von Pfyn» oder «Die Älplerfamilie, wo Bono gar selbst zum Akteur wurde. Unvergessen bleiben auch seine Live-Reportagen der Tunneldurchschläge am Lötschberg und am Gotthard. Ende 2015 verschwand Bono vom Bildschirm. Doch sein Arbeitsort ist immer noch der selbe: SRF-Fernsehstudio im Zürcher Leutschenbach-Quartier, 19.30 Uhr. Oliver Bono sitzt in der Kantine. Kurze Pause. Gleich beginnt die heisse Phase. Er ist heute Produzent der Nachrichtensendung «10vor10». Vor der Kamera zu stehen, vermisse er gar nicht, meint er. Auch wenn er positiv auf seine Zeit bei «Schweiz aktuell» zurück blickt. «Ich wollte einfach nicht vor der Kamera alt werden», erklärt Bono. Aufgewachsen in Lachen (SZ) am Obersee fühlt er sich heute in Zofingen viel mehr beheimatet. «Es war ein Liebesentscheid, nach Zofingen zu ziehen», sagt er. Seine Ehefrau ist die Schwester der Zofinger Stadträtin Rahela Seyed. Zofingen sei eine wunderbare Stadt und Mühlethal schön ländlich geprägt.

Spurt zwischen den Schnittplätzen

Die Wenigsten wissen, dass Oliver Bono eigentlich ausgebildeter Schauspieler ist. Nach dem Fachhochschulabschluss an der damaligen Schauspiel-Akademie Zürich kam er nach Engagements bei mehreren Radiosendern im Jahr 1996 zum Schweizer Fernsehen, wo er für die Sportberichterstattung zuständig war.

«Du aber… zwei Minuten maximal, gäll», sagt er zu einer Redaktorin, welche den Beitrag zu den Brexit-Verhandlungen der EU vorbereitet und nun ebenfalls in der Kantine erscheint. «Nein, die May wollen wir nicht.» Oben im Newsroom herrscht volle Konzentration. In knapp zwei Stunden startet die Sendung. Moderatorin Andrea Vetsch telefoniert mit dem Brüssel-Korrespondenten Sebastian Ramspeck. In der Sendung ist eine Live-Schaltung, ein sogenannter «Duplex», geplant.

Die Uhr zeigt 20.07 Uhr. Michael Weinmann, Moderator von «Schweiz aktuell», steht auf und geht. Wäre Oliver Bono in seinem alten Job geblieben, hätte er nun Feierabend. Doch für ihn wird es jetzt erst recht stressig, auch wenn es ihm erstaunlich gut gelingt, stets die Ruhe zu bewahren. «Die jahrelange Erfahrung hilft da halt schon», sagt er, während er von einem Schnittplatz zum anderen wechselt. Die Redaktorinnen und Redaktoren müssen ihm für die Abnahme alle Beiträge abspielen und den Text dazu vorlesen. «Sehr verständlich, also ich komme draus, alle Achtung!», sagt Bono. «Nur bei dieser Stelle braucht es eine andere Formulierung.»

Um 21.40 Uhr geht Bono in den Regieraum, von wo aus er die Sendung verfolgt. Er informiert den aus Brüssel zugeschalteten Korrespondenten kurz darüber, wann sein Einsatz erfolgen wird und klärt letzte Details mit Andrea Vetsch, welche über Lautsprecher mit dem Regieraum kommunizieren kann.

Auf die Sekunde genau startet die Sendung um 21.50 Uhr. Oliver Bono kontrolliert den Newsticker von «Spiegel online». Sollten «Breaking News» reinkommen, müsste er umgehend reagieren und während der laufenden Sendung dafür sorgen, dass sie von der Moderatorin übermittelt werden. Heute ist dies nicht der Fall. Routiniert bringen Vetsch und Bono die Sendung über die Bühne.

Kamera-Comeback im Sommer

Auf die Frage, was passieren müsste, dass Oliver Bono wieder vor der Kamera stehen würde, verrät dieser ein kleines Geheimnis. «Schon in diesem Sommer wird das wieder der Fall sein», sagt er. Das SRF werde nämlich die Sommerserie aus dem Jahr 2007 «Pfahlbauer von Pfyn – Steinzeit live» wieder aufleben lassen. Geplant sei ein Rückblick mit den Protagonisten von damals. «Da ich die Serie damals moderierte, lag auf der Hand, dass ich auch bei dieser Zusammenkunft wieder vor der Kamera stehen werde», sagt Bono. Mit dabei seien auch die damaligen Teilnehmer Ursula und Berni Bots aus Brittnau mit ihren mittlerweile erwachsenen Kindern Veronica und Matteo.

Mittlerweile ist es 22.45 Uhr. Oliver Bono verabschiedet sich nicht nur in den Feierabend, sondern auch in die Ferien. Diese verbringt er zuhause im Mühlethal.

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