Auftakt der Festivalwoche: Die rockige Premiere ist gelungen

Biffy Clyro begeisterten mit ihrem abwechslungsreichen Rock vom ersten Ton. (Bild: adi)
Biffy Clyro begeisterten mit ihrem abwechslungsreichen Rock vom ersten Ton. (Bild: adi)
James Johnston (Bass) und Mike Vennart (Live-Gitarrist) steuerten ihrerseits perfekte Backing Vocals bei.  (Bild: Adrian Gaberthüel)
James Johnston (Bass) und Mike Vennart (Live-Gitarrist) steuerten ihrerseits perfekte Backing Vocals bei. (Bild: Adrian Gaberthüel)
The BossHoss gaben auf der Bühne Vollgas. (Bild: lej)
The BossHoss gaben auf der Bühne Vollgas. (Bild: lej)

Der Platz hatte sich noch nicht gefüllt, als bereits die ersten Töne der Winterthurer Band Jack Slamer den Heitern zum Erzittern brachten. Die fünfköpfige Band lässt sich bei ihren Songs vom 70er-Jahre-Hard-Rock inspirieren und dürfte besonders Fans von Led Zeppelin, Deep Purple oder Wolfmother erfreut haben. Tatsächlich wippten schon bald die ersten Köpfe zu den Gitarrenriffs. Florian Ganz, Vocals, schaffte es mit seinen Ansprachen zwischen den Songs, das Publikum immer mehr mitzureissen. So animierte er die Menge bereits zu Beginn zum Mitmachen: «Ich säge – scheiss uf de Räge!» Damit wollte er das Wetterglück besiegeln. Hatte der Regen doch endlich gestoppt.

Zu den rockigen Klängen wussten die Jungs ihre langen Mähnen richtig einzusetzen. Bassist Hendrik Ruhwinkel spielte gar liegend auf seinem Instrument. Mit «Turn Down The Light» brachte Jack Slamer etwas Ruhe in das Konzert. Es sei ein Song zum Träumen, verriet Ganz. Mittlerweile waren überall sich wiegende Körper zu entdecken. Jack Slamer schlossen ihren Auftritt mit «Honey And Gold» und ernteten anerkennenden Applaus. «Es war uns eine Ehre, vor The BossHoss und Biffy Clyro spielen zu dürfen», schloss Florian Ganz.

The BossHoss gaben Vollgas, das Publikum etwas weniger
Die Bühne war mit einem Vorhang abgedeckt. Unmissverständlich wurde angekündigt, wer als Nächstes die Bühne entern wird: The BossHoss. Ganz klar ihre Message: «Black Is Beautiful». Aus den Boxen erklang zunächst der Song «The Real BossHoss» der amerikanischen Rockband Sonics, dem Namensgeber der siebenköpfigen Berliner Truppe. Dann fiel der Vorhang und die Party begann. Die Truppe rund um die Frontmänner Alec «Boss Burns» Völkel und Sascha «Hoss Power» Vollmer war bereit, dem Publikum gehörig einzuheizen – dieses zierte sich aber zunächst. «Könnt ihr auch ausrasten?», wollte Hoss Power wissen. Es brauchte aber seine Zeit, bis das Publikum in die Gänge kam. Dies tat der Energie der Band jedoch keinen Abbruch. The BossHoss – mit dabei hatten sie auch das feurige Bläsertrio The Tijuana Wonderbrass – standen unter Strom. Es gab gehörig Country-Rock auf die Ohren, der es dann doch noch in die Beine der Zuschauer schaffte. Beim Song «Jolene» wurde gar lauthals mitgesungen. Im Set nicht fehlen durften die Kracher «Dos Bros» und «Don’t Gimme That». Die «BossHoss»-Drum-Bierdusche war ebenfalls Teil der Show. Das Konzert endete versöhnlich mit einem gemeinsamen Foto der Band mit dem Publikum und einer La-Ola-Welle.

Danach wurde klar, warum die meisten Menschen auf den Heitern gekommen waren: Biffy Clyro heissen die Helden dieses Abends. Mit ihrem abwechslungsreichen Rock begeisterten sie vom ersten Ton an. Dazu trugen auch eine wilde Lightshow sowie ein bisschen Feuerwerk bei. Verstärkt durch zwei Live-Musiker gab das Trio alles. Und das Publikum frass ihm aus der Hand. Die Schotten «nur» als Rockband zu bezeichnen, wäre zu kurz gegriffen. Ihre Songs sind mal heavy, mal progressiv, dann wieder melancholisch. Und auch wenn es ab und zu gar ein bisschen sperrig wird, die Freude an grossen Melodien ist immer spürbar. Viele Songs sind regelrechte Hymnen. Hits wie «Re-arrange» oder «Bubbles» dürften dem einen oder anderen aus dem Radio bekannt sein. Aber Biffy Clyro haben noch viel mehr zu bieten – und ihre Fans wissen das ganz genau. Sie feierten die Band vom ersten bis zum letzten Song. In dem Set gab es auch keine Hänger, es kam kein Moment der Langeweile auf. Ein absolut würdiger Headliner für diese erste Ausgabe der Rock Night. 

Der Sänger Florian Ganz animierte die Menge zum Mitmachen. (Bild: lej)
Der Sänger Florian Ganz animierte die Menge zum Mitmachen. (Bild: lej)