
Am «Ranchfest» trifft der wilde Westen aufs Mittelalter



PROGRAMM
Freitag, 16. August
Vorabend mit der Liveband «Folsom Glenn» (Irish/Country/Rockabilly). Nagelwettbewerb ab 18 Uhr. Festwirtschaft
Samstag, 17. August
Ab 8 Uhr Internationaler Hufschmiedewettbewerb. Cowboy-Rinderprüfungen mit Pferden. Ab 17 Uhr Plauschrennen. Ab 20 Uhr Liveband «Bluegrass Beans»
Sonntag, 18. August
Ab 8 Uhr Hufschmiedewettbewerb. Mittelalter-Tag mit Ritterspielen, um 12 Uhr grosse Show mit Rittern und Schwertkämpfern. Mittelalter-Musik. Festwirtschaft, Tombola, Ponyreiten.
Der Eintritt ist kostenlos. Adresse: Ausserdorf 14, Langnau. Parkplätze sind ausgeschildert.
Das Ranchfest der Familie Hess-Bucher ist legendär. 2019 findet es zum zwölften Mal statt. Die ersten Austragungen fanden am früheren Wohnort in Altbüron statt. Seit acht Jahren lebt das Ehepaar mit zwei Töchtern im Ausserdorf 14 in Langnau bei Reiden.
Auf der «To Be Ranch» in einem urchigen früheren Bauernhof leitet die gebürtige Stadtluzernerin Alexandra Hess eine Western-Reitschule. Ihr Mann Fredy Hess ist als fahrender Hufschmid und Bierfuhrmann tätig – zwei selten gewordener Berufe.
Am Fest auf der Pferde-Ranch messen sich demnächst wieder Hufschmiede aus verschiedenen Ländern und hämmern klingend den Stahl auf dem Amboss. Man kann Reitern bei der Cowboy-Arbeit am Rind zuschauen, es gibt Livemusik und eine Festwirtschaft. Am Sonntag erfolgt ein Sprung über ein paar hundert Jahre Zeitgeschichte, dann treffen die Cowboys auf Ritter. «Wir haben mehrere Ritter und eine Schwertkampf-Gruppe zu uns eingeladen», erklärt Alexandra Hess, «das war schon lange mein Wunsch.»
Die Schwertkampf-Gruppe Torgus-Caturix aus Zofingen wird ihre Künste zeigen, und es gibt eine Ritter-Reitershow mit Geschicklichkeitsspielen. «Ich bin einer der vier Ritter», sagt Alexandra Hess, «wir sind schon alle schwer am Üben.» Das Duo Mittelalter-Spiellüt aus Olten musiziert mit historischen Instrumenten, und eine Dudelsackgruppe aus Dagmersellen kommt nach Langnau.
Bei vielen Langnauern bleibt wegen der Festwirtschaft die Küche kalt an diesem Wochenende. Es gibt jeweils ein grosses Salatbuffet, Feines vom Grill und Chili con carne. Passend zum Mittelalter wird am Sonntag diesmal ein Spanferkel gebraten. Dazu wird Met (Honigwein) ausgeschenkt.
Anlass wird über die Festwirtschaft finanziert
Abgesehen vom Parking für fünf Franken ist der Eintritt kostenlos. «Wir finanzieren den Anlass über die Festwirtschaft und wollen der Bevölkerung und unseren Helfern etwas geben», sagt die Reitlehrerin. Sponsoren hat der Anlass keine, abgesehen von Materialspenden. «Wir kommen jeweils finanziell raus», so Hess.
Es gibt neben dem Mittelalter-Event eine weitere Neuheit auf der Ranch. Im Juni hat die Familie Hess eine Gastro-Kutsche angeschafft. «Zum einen, um unsere Rösser besser auszulasten», erklärt Hess. «Ausserdem will sich mein Mann auf diese Weise ein neues Standbein zulegen und mehr Zeit haben für seine Passion, das Fahren von Pferden.»
Gastrokutsche für Firmen, Geburtstage oder Hochzeit
Der Dreispänner ist ein Restaurant auf Rädern. Mit Zweier- und Vierertischchen und einem Mittelgang, der Platz zum zirkulieren lässt. 18 Personen haben Platz. Man kann grillieren, Fondue oder Raclette essen oder im Sommer etwas Kaltes geniessen. Die starken Rösser gehören der Western-Familie. Es sind russische Wladimir-Traktorpferde. Diese wurden gezüchtet, um schwere Lasten zu ziehen, und sie sind schnell, sodass sie den Verkehr nicht übermässig blockieren. Die Pferde ziehen übrigens nicht nur die neue Gastrokutsche, sondern manchmal auch das Eichhof-Gespann, Fredy Hess ist Fuhrhalter der Luzerner Brauerei. Familie Hess will mit der Gastrokutsche vor allem Gruppen und Firmen aus der Region ansprechen, die eine spezielle Location suchen. Die Fahrt beginnt jeweils am Bahnhof Reiden und dauert zwei bis zweieinhalb Stunden. Von Reiden fährt man zuerst nach Langnau. «Dort laden wir bei der Metzgerei Blum Speisen auf.» Von Langnau wird die Kutsche, je nach Wunsch, drei Routen fahren. Die eine führt übers Land nach Brittnau, die zweite der Wigger entlang nach Dagmersellen. – In der Adventszeit kann man die «Lichterroute» wählen, welche ins schön beleuchtete Zofingen führt.