Wildwest auf der Trinermatten: Beim Duell gegen Rakitic-Klub hagelt es sechs Rote Karten

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Video: AZ-Leserreporter

Drei Rote Karten in der regulären Spielzeit plus ein Ausschluss für den Pajde-Assistenztrainer. Und dann: Nach dem Schlusspfiff durch Schiedsrichter Lumni Ukaj kommt es zu tumultartigen Szenen, als die Spieler des Heimatvereins von Barcelona-Star Ivan Rakitic den Unparteiischen zur Rede stellen wollen. Laut dem Spielprotokoll sahen nach dem Schlusspfiff nochmals zwei Pajde-Spieler die Rote Karte. Insgesamt also sechs Ausschlüsse für die Fricktaler!

Der Reihe nach: Schon in der 4. Minute der erste Platzverweis für Pajde-Spieler Ajdin Mujagic, gemäss Beobachtern vor Ort wegen Schiedsrichter-Beleidigung. Kurz darauf, in der 9. Minute, geht Pajde dennoch 1:0 in Führung. Kurz nach dem Ausgleich der Zofinger in der 51. Minute reklamiert Pajde-Trainer Dejan Rakitic, der Bruder von Weltstar Ivan Rakitic, beim Schiedsrichter und sieht die Gelbe Karte. Daraufhin rastet Rakitic-Assistent Marijan Bakula aus – Konsequenz: Schiedsrichter Lumni Ukaj schickt ihn auf die Tribüne.

Nach 66 Minute fällt das 2:1 für Zofingen in der aufgeheizten Atmosphäre. Trotz nummerischer Unterzahl können die Fricktaler in der 86. Minute zum 2:2 ausgleichen. Dann geschieht gemäss Augenzeugen folgendes: Ein Pajde-Spieler liegt nach dem Torjubel verletzt am Boden und will nach der Behandlung so schnell wie möglich wieder auf den Platz, doch der Schiedsrichter wartet mit dem entsprechenden Zeichen zu. Als der Spieler Jovan Petrovic dann doch auf den Platz darf und am Schiri vorbeiläuft, zückt Letzterer die nächste Rote Karte – wohl erneut wegen Beleidigung.

Das Fass endgültig zum Überlaufen bringt der Zofinger Siegestreffer in der 89. Minute. Noch vor dem Schlusspfiff sieht in der Person von Aldin Hrvanovic der nächste Pajde-Akteur Rot. Und als Schiedsrichter Ukaj die Partie beendet hat, verfolgen gemäss Augenzeugen einige Pajde-Spieler und -Betreuer den Unparteiischen. Dieser muss vor den aufgebrachten Pajde-Akteuren in die Stadion-Lounge flüchten. Später wird er im Matchprotokoll zwei weitere Pajde-Spieler mit einer Roten Karte nach Spielschluss bestrafen. 

Auf dem Rasen gerät die Situation derweil ausser Kontrolle, so dass eine Person die Polizei ruft und diese gemäss Augenzeugen mit drei Kastenwagen auffährt, um die Situation zu beruhigen und die Personalien aufzunehmen. Der Schiedsrichter hat gemäss AZ-Infos zwei Vertreter von Pajde wegen Beleidigung und Tätlichkeit angezeigt.

Fakt ist: Die Wildwest-Szenen auf der Trinermatten werden ein Nachspiel haben. Wie es weitergeht, hängt vom Schiedsrichter-Rapport ab. Die Rolle des Heimteams bei den Ausschreitungen dürfte ebenfalls untersucht werden. Der NK Pajde muss sich zumindest auf lange Sperren für seine Rotsünder und saftige Geldbussen einstellen.

Übrigens: Der Schweizerische Fussballverband hat mittlerweile auf seiner Homepage das Spiel-Protokoll bereinigt und alle Rote Karten, Verwarnungen und den Ausschluss für den Pajde-Assistenzcoach gelöscht. Aus welchem Grund, ist unklar.

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