«Wenn ich etwas anpacke, mache ich dies mit Sorgfalt»

Neuer Laienrichter für das Zofinger Gericht

Am 24. November wählen die Stimmberechtigten im Bezirk Zofingen einen neuen Bezirksrichter respektive eine neue Bezirksrichterin ans Bezirksgericht Zofingen. Die Wahl wird nötig, weil Erich Schnyder (SP) altershalber von seinem Amt als Laienrichter zurücktritt. Um seine Nachfolge kämpfen zwei Kandidaten: Barbara Stocker Kalberer (SP) und Thomas Meier (glp). Im Interview begründen die beiden unter anderem ihre Motivation für ihre Kandidatur – und sagen, worauf sie als Bezirksrichter(in) besonderen Wert legen würden.

Das Interview mit Kandidat Thomas Meier erscheint morgen.

Barbara Stocker Kalberer stellt sich am 24. November als Bezirksrichterin zur Wahl. Die 52-jährige freipraktizierende Hebamme wohnt in Strengelbach. Sie ist Mutter von drei Jugendlichen. Als Präsidentin des Schweizerischen Hebammenverbandes ist sie unter anderem konfrontiert mit medizinischen Gutachten oder Rechtsstreitigkeiten mit Krankenversicherern. Deshalb kennt sie sich insbesondere im Krankenversicherungsgesetz gut aus. Die Kandidatin der SP ist zudem Mitglied im Naturschutzverein Strengelbach sowie in der katholischen Frauengemeinschaft Strengelbach.

Warum stellen Sie sich als Bezirksrichterin zur Wahl?

Das Amt sehe ich als wichtige Aufgabe innerhalb unserer Gesellschaft. Es geht darum, Streit zwischen Menschen möglichst zu beenden und auch darum, Verantwortung zu übernehmen, wenn Fälle beurteilt und Konsequenzen ausgesprochen werden müssen. Diese Aufgabe interessiert mich und deshalb stelle ich mich zur Wahl.

Worin sehen Sie die grössten Herausforderungen in diesem Amt?

Als Richterin werde ich mit emotional schwierigen Situationen konfrontiert sein, zum Beispiel wenn Unschuldige oder Kinder Opfer von Straftaten sind. Eine Herausforderung wird es sein, auch in solchen Situationen die nötige professionelle Distanz zu wahren und möglichst angemessene und gerechte Urteile zu fällen. Diese professionelle Distanz ist in meinem Beruf als Hebamme ebenfalls erforderlich.

Was macht für Sie eine gute Richterin aus? Und was ein gutes Urteil?

Ein gutes Urteil stelle ich mir wie folgt vor: Nach gründlichem Aktenstudium, Anhörung der betroffenen Parteien, dem Abwägen verschiedener Perspektiven und einer Diskussion im Gerichtsgremium wird nach bestem Wissen und Gewissen ein der Situation angemessenes Urteil gefällt. Eine gute Richterin kann gut zuhören, beobachten, die nötige Distanz wahren, Zusammenhänge begreifen und Sachverhalte erkennen. Sie ist dem gefällten Urteil und dem Gericht gegenüber loyal.

Gibt es etwas, worauf Sie bei ihrer Tätigkeit als Bezirksrichterin besonderen Wert legen würden?

Auf Unvoreingenommenheit, Sachlichkeit, Verschwiegenheit und Fairness würde ich besonderen Wert legen.

Weshalb sollen die Stimmbürger am 24. November Ihren Namen in die Urne werfen?

Ich bringe eine grosse Lebens- und Berufserfahrung mit und bin daher für das Amt als Bezirksrichterin bestens gerüstet. Als Hebamme bin ich es gewohnt, Verantwortung in anspruchsvollen Situationen zu übernehmen sowie eigenständig und wohlüberlegt zu entscheiden. Wenn ich etwas anpacke, mache ich dies mit Sorgfalt und der nötigen Leidenschaft. Ich bin belastbar und teamfähig. Deshalb freue ich mich über jede Stimme!