Dank Hygienemasken: Wernli AG stellt 80 neue Mitarbeitende ein

Drei Mal mehr Mitarbeiter als vor Corona – dank der Produktion von Hygienemasken. Die Rothrister Wernli AG von Felix Schönle ist auf Erfolgskurs, was die Maskenproduktion anbelangt. Im Moment spucken sieben Maschinen 250 000 Masken pro Tag aus. Das entspricht noch nicht den im Frühjahr angekündigten 800 000 Stück pro Tag. Es sei allerdings nicht so einfach, die Maschinen aus dem asiatischen Raum auf eine höhere Produktionsgeschwindigkeit einzustellen, sagte Felix Schönle, CEO und Inhaber der Wernli AG, die sonst medizinische Verbandstoffe produziert. «Einige Maschinen sind schlecht programmiert», konstatiert er. Im Moment kann das Unternehmen die offenen Bestellungen jedoch bedienen. Die Wernli AG liefert an Spitäler und Zwischenhändler, jedoch bisher kaum an Detailhändler. 

In der Schweiz produzierte Hygienemasken sind gefragt 

In den vergangenen Monaten konnte die Wernli AG 80 neue Mitarbeitende für die Maskenproduktion einstellen. Mit dem nächsten Ausbauschritt im August rechnet Felix Schönle mit weiteren Neuanstellungen – die Wernli AG wird so auch zur Jobmaschine. Schönle geht davon aus, dass die Nachfrage nach Hygienemasken hoch bleibt – nicht nur wegen des Maskenobligatoriums im öffentlichen Verkehr. «Verschiedene Abnehmer, zum Beispiel Spitäler, wollen in der Schweiz produzierte Masken beziehen», sagt Schönle. So beispielsweise das Spital Oberaargau in Langenthal, das seit einem Monat Masken aus Rothrist verwendet. «Wir setzen wenn möglich auf lokale Produkte. Dies kommt schlussendlich auch unserer Wirtschaft und den Patienten aus der Region zugute», sagt Roger Giger, Leiter Einkauf, Logistik und Medizintechnik. 

Damit er die angekündigten tiefen Preise für seine Masken auch weiterhin anbieten kann, muss Felix Schönle den Ausstoss seiner Maschinen erhöhen. «Der Knackpunkt ist das Ankleben der Ohrenbändel», sagt er. Aufgrund dieses Prozesses könnten die Maschinen nicht schneller laufen – oder bleiben gar ganz stehen, wenn sich wieder einmal ein Bändel verklemmt hat. Die Lösung: Bei einigen Maschinen konnten die Produktionsschritte getrennt werden. Erster Schritt: Masken produzieren. Zweiter Schritt: Ohrenbändel ankleben. Dies sei zwar personalintensiver, aber dafür könne die Produktion erhöht werden. «Da wir die Maschinen aus Asien importiert haben, können wir nicht schnell vorbeigehen und reklamieren», sagt Schönle. Er hofft nun auf den nächsten Ausbauschritt im August, wenn fünf weitere Maschinen erwartet werden. Der Vorteil dieser Maschinen: Sie stammen aus der Schweiz – oder zumindest ist der Vertragspartner eine einheimische Firma.