«Natur findet Stadt»: Rothrister Biodiversitätsparadies zum Nachahmen

«Wir bieten Coachings für alle Interessierten an.» Barbara Wiget, Co-Präsidentin Naturschutzverein Rothrist
«Wir bieten Coachings für alle Interessierten an.» Barbara Wiget, Co-Präsidentin Naturschutzverein Rothrist

Es summt und brummt beim Heimatmuseum Rothrist. Libellen und Bienen haben dort seit 2019 ein neues Paradies erhalten: Im Rahmen des Projekts «Natur findet Stadt» erstellte der Naturschutzverein Rothrist in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und diversen Bauunternehmungen, die ihre Arbeit sponserten, verschiedene Naturelemente. Die Naturelemente sollen der Bevölkerung als Anschauungsbeispiel dienen, was im eigenen Garten gemacht werden kann, um einheimischen Tieren wertvolle und nötige Lebensräume oder Nahrungsquellen zu schaffen. So hat es etwa eine Trockensteinmauer und einen Steinhaufen für Eidechsen, einen Asthaufen für Igel, eine Ruderalfläche für Bienen und einen Teich für Libellen und andere Insekten. «Auf den ersten Blick ist vielleicht nicht ersichtlich, weshalb ein Steinhaufen für die Natur wertvoll sein kann», so Barbara Wiget, Co-Präsidentin des Vereins. Deshalb wurde vor jedem Element eine kleine Infotafel aufgestellt.

Zur Verfügung gestellt hat das Land die Gemeinde Rothrist. «Wir wurden vom Naturama angefragt, ob wir interessiert sind, an dem Projekt mitzumachen.» Der Naturschutzverein hat dann wiederum die Gemeinde für das Land angefragt. Rothrist war so die fünfte Aargauer Gemeinde, die am in Baden entstandenen Projekt teilgenommen hat. Mittlerweile sind es deren 15 und über 250 Private, die ihre Flächen für mehr Natur und Lebensqualität gestalten. Und: Das Naturama hat mit dem Projekt «Natur findet Stadt» den ersten Binding Preis für Biodiversität, der mit 100 000 Franken dotiert ist, gewonnen.

Preisverleihung findet in Rothrist statt

Die Preisverleihung dazu findet Ende August in Rothrist statt. «Wohl, weil wir ein ländliches Gebiet sind und auch diese Gebiete zum Mitmachen animiert werden sollen», so Barbara Wiget. Der Name passe ja nicht ganz zu Rothrist: «Wir haben uns am Anfang gut überlegt, ob wir unter dem Projekttitel mit ‹Stadt› mitmachen wollen oder nicht.»

Im Zusammenhang mit dem Projekt bieten der Naturschutzverein und die Gemeinde aber nicht nur Anschauungsbeispiele. Wer den Garten umgestalten will, kann sich beim Naturschutzverein Hilfe holen. «Wir bieten Coachings für alle Interessierten an», so Wiget.

Rothrist ist nicht die einzige Gemeinde der Region, die beim Projekt mitmacht. Seit dem letzten Sommer ist auch Zofingen beteiligt.