
Jetzt steht ein Biber im Ausstellungsregal der Jagdschule Bertschinger
Der Tierpräparator Heinz Purtschert aus St. Urban versetzte den Biber innerhalb von 50 Stunden in einen ausstellungswürdigen Zustand. Der Kanton erteilte hierzu seine Genehmigung. Die aufwendige Präparation ermöglichten Spenden der regionalen Jagdvereine Brittnau, Langnau, Murgenthal, Strengelbach, Vordemwald und Zofingen sowie Waffen Wildi Zofingen. Seit zwei Wochen präsentiert sich der Biber nun in der Jagdschule Bertschinger, Rossweid Brittnau. Der Biber gehört nicht zu den jagdbaren Tieren, das Wissen um sein Verhalten und seinen Lebensraum ist jedoch Teil des Lehrplans.
Gegründet wurde die Jagdschule von Robert Bertschinger. Mit einem umfassenden Kursangebot brachte er knapp 500 Jagdschülerinnen und Schüler in 30 Jahren durch theoretische und praktische Jagdprüfungen. «Alle haben mit Bravour bestanden», sagte der 78-jährige Jäger und Jagdschulgründer bei der Vorstellung der jüngsten Präparation vor rund 20 Jägern der beteiligten Jagdvereine.
Neben der Vermittlung über die Jagd des heimischen Wildes gehört der Bau von Hochsitzen und die Abrichtung von Jagdhunden unter anderem dazu. «Was man in den Kursen nicht lernt, ist die Erfahrung. Diese muss man sich in freier Wildbahn hart erarbeiten», sagte Jörg Senn vom Jagdverein Zofingen. Als Schulleiter führt Heinz Käser das Bertschinger-Lebenswerk fort. Die Jagdschule mit familiärem Charakter beherbergt in vier Räumen 256 Tierpräparate. Darunter befinden sich einheimisches Wild, Hochwild und alles, was Federn und Flügel hat. Hinzu kommen weitere für den Unterricht wichtige Anschauungsobjekte wie Knochen und Geweihe. Mittlerweile platzt die Brittnauer Ausbildungsstätte aus allen Nähten. Nicht nur die Zahl der Objekte wächst enorm, auch die der Jagdscheininteressierten, darunter rund 25 Prozent weibliche Aspiranten. Heinz Käser denkt deshalb über Online-Jagdkurse nach.