«Ein paar Rechnungen zahlen»: Youcinema öffnet von Donnerstag bis Sonntag

Seit dem 12. Dezember ging in den Schweizer Kinos nichts mehr – nun ist das Filmvergnügen wieder möglich, eingeschränkt zumindest. «Wir waren einigermassen überrascht, dass wir die Säle wieder öffnen können», sagt der bekannteKino-Unternehmer Konrad Schibli, besser bekannt unter dem Namen Kinokoni. Ihm gehören die Kinos Kinokoni (vormals Youcinema) und Capitol in Olten sowie das Youcinema mit sechs Sälen in Oftringen.

50 Personen dürfen in den grossen Saal

Natürlich freut er sich, aber seine Euphorie hält sich in Grenzen. Denn so richtig rentieren könne das Geschäft mit den Auflagen, die er einhalten muss, natürlich nicht. In den grössten Oftringer Saal dürfen höchstens 50 Personen rein – bei einer Kapazität von 430 Plätzen. Die zweite Auflage lautet, dass höchstens ein Drittel der vorhandenen Plätze besetzt sein dürfen. «Bei einem Saal mit 80 Sitzen bedeutet das, dass wir 26 Personen pro Vorführung reinlassen dürfen.» Und schliesslich: Weder imFoyer noch im Saal darf etwas konsumiert werden, der Film läuft ohne Pause durch.

Macht es unter diesen Bedingungen den Leuten überhaupt Spass, einen Film zu besuchen? «Wir haben auf den sozialen Medien eine Umfrage gemacht, ob die Leute so überhaupt ins Kino kommen wollen», sagt Schibli. «Rund 300 haben mitgemacht. Die Hälfte meinte, dass sie auch unter diesen Einschränkungen gerne wieder Kinofilme sehen wolle.» Nun öffnet er seine Kinos vorerst von Donnerstag bis Sonntag; an diesen Tagen ist im Youcinema ebenfalls die Restaurantterrasse geöffnet.

So komme immerhin etwas in die Kasse: «Den einzelnen Film können wir so kostendeckend betreiben und ein paar Rechnungen zahlen.» Seine Umsatzverluste in den beiden Lockdowns waren massiv: In der Kasse fehlen rund zwei Millionen Franken, wie der Kinounternehmer sagt. 

Er hofft, dass es ab Herbst wieder so richtig losgehen kann. «Wenn die Filme gut sind, kommen die Leute auch im Zeitalter von Streaming ins Kino», so Schibli. «Das sieht man auch in den Märkten, die geöffnet sind – in den USA beispielsweise. Dort sind die Zahlen teilweise sensationell.»