Impfdrängler versuchen Kantonsspital Luzern auszutricksen – interne Nummer veröffentlicht

Eine interne Telefonnummer des Luzerner Kantonsspitals (Luks) ist offenbar nach aussen weitergegeben worden. Über diese Nummer konnte sich das Gesundheitspersonal für eine Impfung im Spital anmelden. Doch zuletzt war diese hoffnungslos überlastet, wie eine interne Mitteilung des Luks zeigt, die unserer Zeitung vorliegt. Darin schreibt die Kommunikationsabteilung, impfberechtigte Mitarbeitende müssten «unter Umständen lange Wartezeiten in Kauf nehmen».

Derzeit werden am Luks pro Tag 400 bis 450 Personen pro Tag geimpft. Es handelt sich um Mitarbeitende des Spitals, der Spitex, von Arztpraxen oder um ambulante Patienten. Sie alle melden sich über die Nummer an, die nun in den sozialen Medien kursiert. Wer die Telefonnummer nach aussen weitergegeben hat, lässt sich gemäss Luks nicht eruieren. Man bedauere den Vorfall.

Ob unberechtigte Personen es tatsächlich geschafft haben, eine Impfung am Luks zu erhalten, ist nicht klar. Das Spital schliesst nicht aus, dass dies in Einzelfällen geschehen ist. In einer Mitteilung schreibt das Luks, pro Woche würden über 2500 Personen im Spital geimpft.

«Dass bei dieser hohen Impfkadenz Einzelfälle unseren Kontrollen entgehen können, ist nicht ganz auszuschliessen.»

Inzwischen seien die internen Kontrollmechanismen verschärft worden. «Wer die Kriterien für eine Impfung bei uns nicht erfüllt, wird nach wie vor an die kantonalen Impfzentren verwiesen.»

Die Panne mit der internen Luks-Telefonnummer hat der Luzerner SP-Präsident David Roth auf Twitter publik gemacht:

Offenbar haben sich bereits hunderte vom Impfdrängler*innen auf die Liste vom @KantonsspitalLU setzen lassen. Telefonleitungen waren überlastet. Wird einfach in Kauf genommen. Was ist da los? Bitte sofort handeln 

— David Roth (@DaRoth) April 16, 2021

Später ergänzt Roth seinen Tweet und schreibt: «Das ging schnell. Offensichtlich können sich unter 65-Jährige bereits nicht mehr anmelden. Danke allen, die das rasch angepasst haben!»