
Die gute Fee der Schule geht bald in den Ruhestand
«Die Stelle in Kölliken war ausgeschrieben, ich arbeitete damals bereits sechs Jahre als Schulsekretärin in meinem Wohnort Unterentfelden von zuhause aus, zuständig für die Schulpflege mit einem kleinen Pensum», erinnert sich Bernadette Wrage nach kurzer Überlegung, wie sie an die Schule Kölliken kam. Erfahrung im Bildungswesen brachte sie mit. Das lebendige Umfeld und der Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrern wie Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Altersgruppierungen gefiel ihr von Anfang an. «Die Schulführung machte in der Anfangszeit einen enormen Wandel durch, es kamen immer wieder neue Themen auf, langweilig war es nie.»
Ein erster Meilenstein sei die Gründung der Kreisschule Kölliken-Muhen mit Einführung der «Geleiteten Schule» am 1. August 2003 gewesen. Auch das Bildungskleeblatt 2007, die Einführung der integrativen Schule 2008, die Stärkung der Volksschule 2013/14 sowie die Umstellung auf sechs Jahre Primarschule und nur drei Jahre Oberstufe überstand die heute 63-Jährige problemlos. Bei der externen Schulevaluation 2010 und 2015 arbeitete sie mit.
Im Verband für Weiterbildung verantwortlich
Als Gründungsmitglied des Verbands Schulverwaltungen Aargau Solothurn (SCASO) im Jahre 2007 wirkte Bernadette Wrage von Beginn an im Vorstand mit. Viele Jahre war sie für das Weiterbildungsprogramm der Mitglieder verantwortlich, seit einem Jahr ist sie Vizepräsidentin. Die Arbeit in diesem Berufsverband bereitete ihr immer Spass, zweifellos profitierte auch die Schule Kölliken davon. Die Verbandsarbeit trug zur Vernetzung bei. Die Schule konnte als akzeptierter Ansprechpartner gegenüber dem Kanton und anderen schulnahen Verbänden kompetent auftreten. Mit Abschluss ihrer Ausbildung zur diplomierten Schulverwaltungsleiterin im April 2007 krönte sie ihre Laufbahn. Fast auf den Tag genau wird sie nach 27 Jahren, am 29. April 2021 – also ein Jahr vor ihrer ordentlichen Pensionierung, die Schule Kölliken verlassen.
Die ersten Jahre stemmte sie die Schulverwaltung alleine. 2011 wurde das Pensum spürbar aufgestockt und eine Kollegin, die acht Jahre blieb, verstärkte die Schulverwaltung. Seit eineinhalb Jahren teilt sie das Verwaltungszimmer mit einer neuen Kollegin. «Das Team an der Schule funktionierte immer, ich fühlte mich integriert und gut aufgehoben. Sich aufeinander verlassen können, das alles wird mir fehlen», sagt Wrage zum guten Klima rund um die Schule: «Auch die Schülerinnen und Schüler waren immer anständig und höflich zu mir, dies hat sich in all den Jahren nicht geändert.» Ohne Digitalisierung wäre der Schulbetrieb heute allerdings nicht mehr vorstellbar. Sie musste sich auch im Informatikbereich weiterentwickeln. Ihr schönstes Erlebnis war der Umzug ins neue Schulhaus am Farbweg in helle, lichtdurchflutete Räume vor fünf Jahren.
Nach ihrer «Schulzeit» will sie mehr Zeit ihrer Familie, den Grosskindern sowie ihren Hobbys Kochen, Handarbeiten und Velofahren widmen. Auch Reisen mit dem Wohnwagen stehen auf dem Programm. Zwei der drei Kinder wohnen im Ausland, in Deutschland und auf Gran Canaria – Grund zum Reisen gibt es also immer.