
Jahresstatistik der Regionalpolizei Zofingen: Mehr häusliche Gewalt in der 2. Jahreshälfte

Das Jahr 2020 war auch für die Regionalpolizei (Repol) Zofingen herausfordernd. Hohe Priorität legte die Repol auf die Kontrolle der Einhaltung der Corona-Schutzmassnahmen, wie die Stadt in einer Mitteilung zum Jahresbericht schreibt, der gestern publik wurde. Sie schritt etwa ein, wenn die Fünf-Personen-Regel oder der Mindestabstand nicht eingehalten wurden. Die Uniformierten seien mit Augenmass vorgegangen: «Erst nach Verwarnungen wurden Ordnungsbussen ausgestellt.» 54 Bussen waren es schliesslich, die die Repol in diesem Zusammenhang verhängte. Hier einige weitere Zahlen und Fakten aus der Statistik:
Erfreulich war der Rückgang der Einbrüche in Geschäfts- und Wohnhäuser. Die geschlossenen Grenzen im Frühjahr hielten auch Kriminaltouristen ab. Zudem verbrachten die Menschen viel mehr Zeit in den eigenen vier Wänden, was Einbrecher abschreckte. «Zudem wirkte die Regionalpolizei mit ihrer Präsenz in den Quartieren, kombiniert mit gezielten Verkehrskontrollen, Dämmerungseinbrüchen entgegen.»
Ein grosses Ärgernis waren im Frühjahr Autoposer, die mit ihren Boliden massiven Lärm verursachten. Die Repol ging – auch auf Druck aus den Gemeinden – gezielt gegen sie vor. «Insgesamt wurden 36 Personen an die zuständige Staatsanwaltschaft verzeigt», schreibt die Repol.
Nach wie vor ein wichtiges Thema ist die häusliche Gewalt. Die Repol rückte letztes Jahr diesbezüglich 199 (Vorjahr: 181) Mal aus. Im ersten Lockdown im Frühjahr blieben die Fälle gegenüber 2019 stabil. «Leider hat sich das im zweiten Halbjahr geändert, und die Meldungen sind angestiegen», schreibt dazu Oberleutnant Stefan Wettstein im Jahresbericht.
Keinen Einfluss hatte die Corona-Pandemie auf die Anzahl der Geschwindigkeitsbussen. 28 737 Geschwindigkeitsbussen stellte die Repol 2020 in ihrem Einsatzgebiet aus, das sind rund zwei Prozent mehr als 2019.
Eine deutlichere Zunahme gab es bei den allgemeinen Ordnungsbussen: 11 331 Stück stellte die Repol 2020 aus (Vorjahr: 7271). Es handelt sich dabei vor allem um Parkbussen, die in Zofingen ausgestellt werden. Hintergrund: Die Kontrolle des ruhenden Verkehrs und der Verkehrsdienst sind seit Anfang 2020 wieder bei der Regionalpolizei angegliedert. Es wurden drei zivile Mitarbeitende eingestellt, was «die Effektivität und Effizienz der Kontrollen erhöhte», wie es heisst. Überschaubar ist die Anzahl der Littering-Bussen: 14 davon kamen übers Jahr zusammen.
In Konflikt mit dem Gesetz kommen auch regelmässig SchülerInnen. 2020 kam es zu 40 Schüleranzeigen, die meisten davon – 17 – gab es in Rothrist.
Praktisch nichts zu tun hat die Regionalpolizei in Wiliberg. Die Statistik weist einen einzigen Fall aus; eine Einwohnerin oder ein Einwohner kam in Konflikt mit dem Strafgesetzbuch. Um was es genau ging, ist nicht bekannt.
Was die Finanzchefs der 22 Vertragsgemeinden freut: Die Jahresrechnung 2020 liegt mit rund 339 000 Franken im Plus, die Gemeinden erhalten erneut Rückzahlungen.