Propheten im eigenen Land: So haben die Epidemiologen und Virologinnen das letzte Jahr gemeistert

Wenn man sich durch ein Jahr Experten-Aussagen zur Pandemie scrollt, wird einem schwindlig: Nein, die Wissenschaft hat nicht geschwiegen. Nicht als der Wissensdurst der Leute am Anfang der Pandemie unersättlich war, nicht als sich die Fragen der Medienleute zu wiederholen begannen: Wird das Virus harmloser? Wann kommt die zweite Welle? Wie lange dauert das alles noch?

Sie standen und stehen vor Kameras, Mikrofonen, antworten schriftlich oder am Telefon zwischen zwei Sitzungen. Experten wie Manuel Battegay, Marcel Tanner oder Emma Hodcroft schienen fast zu jeder Zeit erreichbar. Andere waren wählerischer.

Im Laufe der Pandemie wurden die Virologinnen und Epidemiologen die Geister, die sie gerufen hatten, nicht mehr los: Am 25. Februar 2020 hatten Christian Althaus, Marcel Salathé, Richard Neher und Emma Hodcroft Gesundheitsminister Berset in einem Brief geschrieben, die Bevölkerung müsse besser informiert werden, das Virus sei zehnmal tödlicher als die Grippe.

Informiert und gewarnt haben alle

Informiert und gewarnt haben sie alle ­– Prophezeiungen haben nur wenige gewagt und noch weniger trauten sich, der Politik öffentlich Vorwürfe zu machen.

Einer, der es gemacht hat, ist Christian Althaus von der Uni Bern. Und eckte dadurch am meisten an. Er fand: Kommunikation sei auch Aufgabe der Forschung. Schon am 26. Februar sagte er gegenüber der NZZ: «Als Wissenschafter stehe ich für eine offene Diskussionskultur. Deshalb kommuniziere ich diese Fakten.» Es habe zwar keinen Sinn, Panik zu verbreiten, aber die Bevölkerung müsse wissen, dass eine Epidemie auf die Schweiz zukomme.

Seine vielen Prognosen und Aussagen erwiesen sich als zuverlässig. Schon im Februar sagte er, die Sterblichkeit sei höher als bei einer Grippe (er sprach von 1%, heute liegt sie in der Schweiz bei rund 0,5%). Dass er die Frage eines NZZ-Redaktors, ob es im schlimmsten Fall 30’000 Tote geben könnte, bejahte, wurde ihm lange vorgeworfen. Aktuell zeigt sich: Bis auf natürliche Weise eine Herdenimmunität entstünde, wären es eher mehr Tote. Er sah auch weitere Konsequenzen:

«Es geht aber nicht nur um die zu erwartenden Todesfälle, sondern auch um die drohende Überlastung der Spitäler. Deshalb muss auch die Schweiz mit beträchtlichen Konsequenzen für die Gesundheit, die Wirtschaft, die Mobilität und das gesellschaftliche Leben rechnen.»

Und schon damals sagte er, dass zum Beispiel Zürich mit damals nur 17 Contact-Tracern bei einem grösseren Ausbruch komplett überfordert wäre.

Der Ton in seinen Tweets war immer wieder auch vorwurfsvoll. 20. Dezember: «Es braucht weder Hausarrest noch Ausgangssperren, sondern eine Regierung, welche sinnvolle Massnahmen rechtzeitig einführt.» Und nun, da die Taskforce einen Maulkorb erhalten soll, twittert Althaus: «Statt dauernd an Wissenschafterinnen und Wissenschafter rumzumäkeln, könnten sich die Parlamentarier ja auch mal mit der Frage beschäftigen, warum die Schweiz so unvorbereitet in die zweite Welle gerasselt ist, und wann sich der Gesamtbundesrat zum ersten Mal mit der Taskforce ausgetauscht hat.»

Der Tweet vom 9. Januar bringt Althaus’ Vorstellung der Zusammenarbeit auf den Punkt: «Die Politik muss endlich lernen der Wissenschaft auf Augenhöhe zu begegnen.»

Während in Deutschland neben dem Virologen Chrstian Drosten nicht mehr viele andere Wissenschafterinnen und Wissenschafter zu Wort kommen, ist das in der Schweiz anders. Allerdings wurde die Mehrstimmigkeit auch kritisiert.

Einige Bürger verstiegen sich im Herbst in den sozialen Netzwerken zu Hasstiraden. Eine der ersten die das publik machte, war die deutsche Virologin Isabella Eckerle vom Universitätsspital Genf. In vielen Tweets und deutschen TV-Talksendungen war Eckerle im Herbst sehr alarmistisch unterwegs und warnte vor hohen Fall- und Todeszahlen. Sie forderte auch früh die Maskenpflicht und warnt vor unterschätzten Gefahren einer Erkrankung. Sie erschrak darüber, «wie viele anfeindende Nachrichten ich dafür bekomme. Ich sorge mich, dass die Ernsthaftigkeit der Lage noch nicht ausreichend kommuniziert & verstanden ist». Einen Tag später am 13. Oktober droht sie den Absendern beleidigender und drohender Mails in einem weiteren Tweet mit dem Gericht.

Auf Twitter ist Eckerle immer sehr aktiv. Ende 2020 forderte sie einen europaweiten Lockdown, warnte vor Long-Covid, und hielt die Coronapolitik für zu zögerlich. In ihren Tweets lobte sie oft die Aussagen des deutschen Star-Virologen Christian Drosten und teilte dessen düstere Aussichten. Auch als dieser im «Spiegel» sagte, dass die Fallzahlen im Frühling nicht sinken würden. Auf Twitter schrieb Eckerle dazu:

«Auch wenn es jetzt Impfstoffe gibt, wird es kein schnelles und einfaches Ende dieser Pandemie geben. Wir werden in absehbarer Zeit nicht aus der Sache herauskommen.»

Als Hoffnungsträgerin wird sie nicht in die Coronageschichte eingehen.

Der Epidemiologe Marcel Tanner hat die Öffentlichkeit nie gescheut, im Gegenteil. Das Gründungsmitglied der Covid-19-Taskforce des Bundes zog von Beginn der Pandemie weg durchs Land, um den Menschen das Virus und seine Folgen zu erklären, war gern gesehener Gast im Fernsehen und auf Zeitungsseiten. Er stellte sich auch Coronaskeptikern und Leugnern.

Da der ehemalige Direktor des Schweizerischen Tropeninstituts auch Präsident der Akademien der Wissenschaft ist, störten sich Politiker vom rechten Rand über seine Doppelrolle. Im Rahmen einer Neuorganisation der Taskforce trat Tanner Ende Januar aus dem Wissenschaftsgremium aus. Auf Prognosen hatte sich Tanner selten eingelassen, sondern immer darauf aufmerksam gemacht, dass der Erfolg der Pandemie-Bekämpfung mit der Bereitschaft der Menschen zu tun hat, die Massnahmen umzusetzen. Aufgrund dessen ist der Public-Health-Experte Ende Mai 2020 noch davon ausgegangen, dass eine zweite Welle zu verhindern sei. Auch weil es einen zweiten Lockdown nicht geben dürfe. Immer hat er seine Aussagen den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst, wie es sich für einen Wissenschafter gehört. Gesucht hat er die Mitte zwischen epidemiologischer Notwendigkeit und der Verträglichkeit der Massnahmen auf sozialer und gesellschaftlicher Ebene.

Der Biophysiker Richard Neher, der an der Universität Basel das Coronavirus sequenziert, lässt sich kaum mehr Prognosen entlocken. Seine Antworten zu Mutationen und neuen möglicherweise besorgniserregenden Varianten beziehen sich auf das, was Neher in seinem Labor herausgefunden hat.

In der ersten Welle liess er sich noch eher zu Vorhersagen verleiten. Genau vor einem Jahr stellte er in der «SRF-Tagesschau» drei Szenarien vor. Die schlimmste Modellrechnung kam auf 640’000 Erkrankungen und 22’000 Tote, die optimistischste auf 1000. Zurzeit liegt die Schweiz ziemlich in der Mitte dieser Prognosen. Neher bemerkte damals schon, dass man die Wirkungen der Massnahmen schlecht voraussagen könne. In seinem Spezialgebiet der Mutationen behielt er recht, in dem er sagte, dass die neuen Varianten aus Grossbritannien und Südafrika zwar effizienter übertragen, fügte aber an:

«Das geht per se weder mit mehr noch mit weniger Gefährlichkeit einher.»

Ende Jahr schaute Neher in der «Zeit» dann nochmals in die Zukunft. Er denke nicht, dass das Virus wieder verschwinde. Ausser, wenn die Impfung extrem effektiv und langlebig sei. «Und die meisten Menschen sich weltweit damit impfen lassen können und wollen.»

In der ersten Welle war der Infektiologe Pietro Vernazza, Chefarzt am Kantonsspital St.Gallen stark in den Medien präsent. Selbst in seiner Klinik für Infektiologie nahe bei den schwerkranken Coronapatienten, versuchte er Panik in der Bevölkerung und Überreaktionen der Politik zu vermeiden. Er bemängelte in der ersten Welle, die Wissenschaft werde zu wenig gehört und stellte den Nutzen von Massnahmen in Frage, welcher 2020 noch nicht klar war. Mit Blick auch auf die horrenden Kosten forderte er in der ersten Welle schnellere Lockerungen und sagte früh, dass man lernen müsse, mit dem Virus zu leben und sprach dabei auch von Durchseuchung.

Im Januar hatte er die Übersterblichkeit in der Schweiz angezweifelt. Diese entstehe dadurch, weil in der Statistik die grösser werdende Population der Menschen über 65 nicht richtig berücksichtigt werde. Darauf widersprach ihm der erste Präsident der Taskforce Matthias Egger heftig und verwies auf die Zahlen des Bundesamts für Statistik, die eine dreimal so hohe Übersterblichkeit bei älteren Menschen wie im Grippejahr 2015 zeigen. Wie andere Experten auch, setzte er Anfang Jahr einige Hoffnung in die Impfungen, welche der Bevölkerung die Angst vor Erkrankung nehmen könnte. Seit einigen Wochen hat er sich aus dem medialen Diskurs zurückgezogen.

Eine schwierige Aufgabe hat Martin Ackermann, der Leiter der Taskforce. Während seine Vorgänger noch auf eine offene, verständnisvolle Bevölkerung und Politik trafen, muss er in dieser coronamüden Zeit den Hiob spielen. Dem ETH-Professor bleibt nichts anderes übrig, als die epidemiologische Sachlage exakt zu präsentieren. Diese deckt sich immer noch nicht mit den Wünschen nach Lockerungen, vor allem nach dem Aufkommen der mutierten Varianten. Ackermann macht das ruhig und besonnen, macht klar, warum die Infektionszahlen und der R-Wert wieder nach oben gehen, wenn wir fahrlässig werden. Damit holt er sich keinen Applaus beim ungeduldigen Publikum. Doch seine Prognosen zur Entwicklung der Fallzahlen der Varianten wie auch des Wildtyps sind bis jetzt ziemlich genau eingetroffen.

Epidemiologe Marcel Salathé von der EPFL Lausanne scheute das Rampenlicht ebenfalls nicht, obwohl er sich von Anfang an bewusst war: «Vieles wissen wir nicht, anderes wissen wir, es ist aber schon morgen überholt. Und trotz dieser Unsicherheiten müssen wir kommunizieren», sagte er am 28. Februar gegenüber der «Republik». Diese Woche sagte er auf SRF: «Wissenschaft ist der ständige Versuch die Realität so gut wie möglich zu beschreiben. Das Problem beginnt bei der schwierigen Frage welche Entscheide wir alle mit diesem Wissen treffen.»

Dem Problem, mit möglichen Szenarien Angst zu schüren, war er sich schon im Februar 2020 bewusst: «Ich würde versuchen, keine Hysterie zu verursachen. Dennoch wünsche ich mir vom Bund mehr proaktive Kommunikation, vor allem auch über die Planung. Was machen zum Beispiel die Spitäler? Das nicht zu wissen, beunruhigt mich als Bürger.» Und er sagte noch vor der WHO:

«Wir haben mittlerweile Fälle von am Corona­virus erkrankten Menschen in rund 50 Ländern. Wenn das keine Pandemie ist, müssen wir uns von dem Begriff verabschieden.»

Zeitweise war Salathé fast täglich zu Gast bei SRF und mit der Zeit setzte ihm die Dauerpräsenz zu. Sein Tiefpunkt war die Prognose am 25. September in «10vor10»: «Zahlen stabilisieren sich, wir können mit viel Optimismus in den Herbst und Winter hineingehen, weil wir wissen: Wir können es managen.»

In der Maskenfrage war er anfangs auf der Linie des Bundes: Maske müsse man keine anziehen, sage er im Februar, «da die neuen Corona­viren kleiner sind als die Lücken zwischen den Fasern im Papier einer handels­üblichen Maske». Das stimmt für die Hygienemasken zwar, die international nicht auf 1, sondern 3 Mikrometer Durchlässigkeit getestet werden. Besonders als Spuckschutz haben sie sich inzwischen jedoch als nützlich erwiesen.

Auch beim Thema Kinder wussten es die Schweizer Epidemiologen zu Beginn nicht viel besser als der Bundesrat. Matthias Egger, Präsident der Taskforce bis Mitte Jahr, sagte am 1. Mai zwar, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Kinder das Vitus weitergeben. Sie steckten sich aber um einen Drittel weniger oft an als Erwachsene.

Kürzlich twitterte Christian Althaus, dass die erste grosse Studie aus China, im «The Lancet» dazu erschien, haben schon Ende April gezeigt, dass sich Kinder ungefähr gleich häufig ansteckten wie Erwachsene. Damals sagte Althaus aber selber nur, man wisse noch zu wenig um eine Ansteckungsgefahr von Kindern auszuschliessen.

Mit einer anderen Aussage Anfang Mai liegt Egger immer noch richtig, sie wurde aus der «NZZ am Sonntag» viel zitiert:

«Das Leben mit Einschränkungen, Abstand halten und Hygiene-Regeln könnte noch zwei Jahre oder länger andauern.»

Er war ausserdem der Meinung, man sollte nach dem Lockdown langsamer öffnen und empfahl im Juni die Maskenpflicht: «Sie senken das Risiko, dass infizierte Personen das Virus freisetzen, und sie schützen Gesunde.»

Im Juni, kurz bevor er zurücktrat, zeigte er sich in der «Sonntags-Zeitung» dem Bundesrat gegenüber versöhnlich: «Wir stellen fest, dass er nicht immer auf unsere Empfehlungen eingeht. Es bringt aber nichts, sich darüber zu ärgern. (…) Als Wissenschafter muss man sich bewusst sein, dass man nur ein Element in der Entscheidungsfindung ist.(…)»

Er kritisierte die persönlichen Angriffe jüngerer Kollegen nach wissenschaftlich falschen Aussagen von Daniel Koch und sagte: «Wir können die schwierige Situation nur bewältigen, wenn wir konstruktiv zusammenarbeiten.» Egger hielt Kollegen aber auch schon falsche Prognosen unter die Nase wie jene von Marcel Tanner zur zweiten Welle (siehe Abschnitt Tanner).

Interview um Interview gab der Infektiologe Manuel Battegay vom Unispital Basel und Mitglied der Taskforce. Ende Juni warnte er vor einer zweiten Welle. Im «Tages-Anzeiger» sagte er: «Mir macht die momentane Entwicklung Sorgen, (…) vor allem wegen der Sorglosigkeit.»

Sein Vorschlag, für Senioren spezielle Zugwagen und Einkaufszeiten einzuführen sorgten für Aufsehen, wurden aber nicht umgesetzt. Er ist ein Praktiker mit konkreten Vorschlägen, so riet er zu Beginn der Skisaison:

«In der Gondel solle man wegen der vermehrten Aerosolproduktion möglichst wenig reden.»

Battegay verfolgt einen Mittelweg und findet, bei einem tiefen Infektionsniveau lange mit der Öffnung zuzuwarten, bringe nichts: «Dies schädigt nur das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaft, denn das Virus bleibt da.» Aber im August duellierte er sich im «Club »von SRF mit dem Kollegen Pietro Vernazza und argumentierte gegen eine Durchseuchung.

Im Oktober, nach der Aussage von Österreichs Kanzler Kurz, im Frühling sei alles überstanden, blieb er skeptisch und sagte: «Das Schlimmste dürfte im April überstanden sein.» Das ist wegen der Virusmutation noch offen, aber richtig lag Battegay wohl mit der zweiten Aussage damals: Genügend Impfstoff für alle erst ab Herbst 2021 realistisch.

Unter den Fachleuten gab es auffallend viele Frauen, die durch die Pandemie an die Öffentlichkeit traten.

Epidemiologin Nicola Low warnte als Taskforce-Mitglied Ende Juli im «Blick»: «Wir müssen eine zweite Welle verhindern. Das heisst proaktiv handeln.» Sie forderte mehr Tests, Rückverfolgung, Iso­lierung und Quarantäne. «Es braucht zudem eine Maskenpflicht und Massnahmen an der Grenze.»

Am 10. Juli kritisierte sie in der «Republik», die unklare schweizweite Datenlage im Contact-Tracing. «Bei grosser Fallzahl wird das System so in kürzester Zeit wieder zusammenbrechen.»

Mitte September korrigierte sie Bundesrat Bersets Aussage, er sehe kein exponentielles Wachstum, via Twitter:

«Die Anzahl der neuen Covid-19-Fälle nimmt definitiv exponentiell zu.»

Sie und Tanja Stadler von der Taskforce prognostizierten bis Mitte Oktober täglich über 1000 neue Infektionen – und behielten recht.

Bei den Grossveranstaltungen sah Low die ambivalente Lage: «Ich verstehe den enormen Druck, die Events wieder zuzulassen – einerseits wegen der grossen finanziellen Schäden, andererseits wegen des Bedürfnisses der Menschen, an solchen Events teilzunehmen. Für mich lohnt sich aber das Risiko nicht.»

Ihre Warnungen waren eher zurückhaltend, Mitte November sagt sie dem «Tages-Anzeiger», es sei zwar falsch, auf den Winter hin die Massnahmen zu lockern, doch von einer Verschärfung der Coronaregelungen riet sie vorerst ab.

Die Virologin Emma Hodcroft hat ihren eigenen höflich-hartnäckigen Stil gegen die Pandemie zu kämpfen. Sie machte wenig Prognosen und kritisierte die Politik selten. Ende Dezember sagte sie, man sei ohne grossen Plan in den Herbst geschlittert, dabei hätten die Wissenschafter schon im März die zweite Welle modelliert. Manchmal müsse man etwas tun, bevor man absolut sicher sei, dass es das richtige sei, weil es viel schlimmer kommen könnte, wenn man abwarte.

Wie Althaus, Salathé, Eckerle und Egger ist sie auf Twitter stark präsent und hat nach der Virologin Isabella Eckerle am zweitmeisten Follower. Im November wechselte Hodcroft als Postdoktorandin von der Universität Basel nach Bern zu Christian Althaus.

Als im Dezember die neuen Virus-Mutationen auftraten, wurde Hodcroft mit Anfragen überhäuft: Das Verfolgen von Mutationen ist ihr Fachgebiet. Sie warnte Anfang Februar vor einer Lage wie in England mit Kolonnen von Krankenwagen vor den Spitälern und riet, die Ansteckungszahlen tief zu halten.

Zum Thema der offenen Schulen twittert sie Anfang Januar: Schulschliessungen dürften nicht auf die leichte Schulter genommen werden, aber sie müssen Teil der Möglichkeiten sein.

«Die Schulen sind am sichersten, wenn die Zahlen tief sind. Aber wenn sie es nicht sind, was tun wir dann?»