
Der Luzerner Stadtrat reicht Strafanzeige gegen die Bewohner des «Eichwäldli» ein
Die Stadt Luzern hat bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Luzern eine Strafanzeige gegen die Gruppe «Familie Eichwäldli» eingereicht. Dies schreibt sie in einer gestern verschickten Medienmitteilung. Die Bewohnerinnen und Bewohner hätten am Montag, 15. Februar, die Soldatenstube verlassen und die Schlüssel der Liegenschaft der Stadt zurückgeben müssen. Da die Bewohnerinnen und Bewohner mitgeteilt haben, dass sie im Haus bleiben, hat die Stadt ein letztes Ultimatum gestellt. Auch am Donnerstag, 18. Februar, weigerten sie sich, das Haus zu verlassen. Deshalb hat die Stadt wie angekündigt die Strafanzeige eingereicht.
Ob es zu einer Räumung kommt, ist noch unklar
In der Medienmitteilung wiederholt der Stadtrat seine Argumente für einen Abriss: Die Fundation des Gebäudes sei ungenügend, eine Gesamtsanierung sei wirtschaftlich nicht verhältnismässig sowie auch Sofortmassnahmen, die 100 000 bis 200 000 Franken kosten würden. Die «Familie Eichwäldli», wie sich die Bewohnerinnen und Bewohner nennen, bestreitet dies. Das Gebäude lasse sich viel billiger Instand setzen. Sie schlugen dem Stadtrat am vergangenen Freitag – zwei Tage vor Ablauf der regulären Frist – vor, auf eigene Kosten eine gesamtheitliche Neubeurteilung zur Sanierung der Soldatenstube vorzunehmen. Der Stadtrat hat den Vorschlag jedoch nach Diskussionen abgelehnt.
Ob es zu einer polizeilichen Räumung kommt und falls ja, wann, ist noch ungewiss. Die Bewohnerinnen und Bewohner bestreiten, dass die Stadt Luzern als Eigentümerin das Recht habe, eine Räumung zu beantragen. Ein gerichtliches Verfahren sei dazu nötig. Über eine allfällige Räumung schreibt die Stadt in ihrer Medienmitteilung nicht. (kpe)