
Die scheinbar endlose Heimfahrt der Blächschränzer Pfaffnau (2/5)
Es gibt Dinge, die können nur an der Fasnacht passieren, zumindest uns. Wenn der Alkohol wirkt, ereignen sich zwischen Auftritten und Konfetti sonderbare Geschichten. So kam es, dass wir im vergangenen Jahr eine prägende Geschichte erlebten.
Hin und wieder kommt es vor, dass die Blächschränzer Pfaffnau mit dem Car verreisen. Da wir sonst eher mit kleinen Bussen unterwegs sind, sind wir nicht so Car-erprobt, wie sich herausstellen sollte.
Wir folgten einer Einladung nach Küssnacht SZ und freuten uns riesig. Wir wurden als «Fremde» herzlichst empfangen. Auf dem Festareal hatte es für alle etwas dabei. Wir genossen die Stunden untereinander und wurden durch eine Gemeinschaftsleistung sogar zu Shöttli-Königen und -Königinnen erkoren. So kam es, wie es kommen musste. Zur Besammlungszeit hatten einige noch keine Lust, die Rückreise anzutreten.
Mit einer Stunde Verspätung ging es doch noch Richtung Heimat. Wir waren erst kurz unterwegs, als schon die Ersten einen kleinen Hunger verspürten. So legten wir bereits auf der ersten Raststätte einen Halt ein. Da sich auch dieser Halt in die Länge zog und scheinbar kein Ende nehmen wollte, machten sich vier Blächschränzer auf die Suche nach denen, die noch länger auf der Raststätte verweilen wollten – erfolgslos. In der Zwischenzeit versammelten sich die anderen wieder im Car und machten es sich für die Heimreise gemütlich. So kam es zum zweiten Mal, wie es kommen musste, und die besagten vier Blächschränzer trafen, nach der erfolglosen Suche nach den Verbliebenen, einen leeren Carparkplatz an und trauten ihren Augen nicht – der Car war weg. Leider fiel niemandem auf, dass vier ihrer Vereinskollegen fehlten, und der Car fuhr ohne sie los.
Die ersten Anrufe blieben erfolglos und die Hoffnung der Zurückgebliebenen sank. Mit Glück erreichten sie dann doch noch jemanden aus dem bereits fahrenden Car. Die Aufregung war gross, als wir bemerkten, dass einige fehlten. Mit Müh und Not konnte der Chauffeur mit viel Trinkgeld bestochen werden und der Car machte eine Extrafahrt wieder zurück, was ja bekanntlich auf Autobahnen immer etwas mit Aufwand verbunden ist.
Diese prägende Geschichte bringt uns heute noch zum Schmunzeln und wird immer wieder erzählt. Zusammenhalt ist eines unserer wichtigsten Merkmale, welcher auch durch solche Ereignisse gestärkt wird. In einem Vereinsjahr erleben wir manchmal Dinge, welche anderen in einem ganzen Leben nicht passieren.
Unser Vereinsleben bereitet allen viel Freude, ich wünsche unserem Verein in den nächsten Jahren Zuwachs mit derselben Freude, Begeisterung und Leidenschaft an der Fasnacht, am Vereinsleben und mit viel Herzblut für die Guggenmusik. So können viele weitere solche lustigen Geschichten erlebt und noch jahrelang weitererzählt werden.
PS: Von nun an zählen wir im Car immer zweimal, damit alle an Bord sind.
Nadia Ruckstuhl, Vizepräsidentin Blächschränzer
Serie (2/5)
Gestern begann die Fasnachtszeit 21 im Kanton Luzern. In normalen Jahren würden in den nächsten fünf Tagen Guggemusig und «Grende» die Strassen beleben. Um die fünfte Jahreszeit trotz Corona zu würdigen, erinnern sich regionale Fasnachtsgruppierungen im ZT an einprägende Momente. Mit dabei: Häppereschweller Dagmersellen und knokker Pfaffnau (erschienen), Blächschränzer Pfaffnau, Schlömpf Reiden, Pfyfferzunft Altishofen, Flohguugger Nebikon, Fasnachtsgesellschaft Reiden, Wegeregosler Nebikon und Wegere Pflotscher Reiden/Wikon. (kpe)