«Einen besseren Standort für das WSB-Depot suchen»

In der Diskussion um die Schöftler «Hegmatte» meldet sich Martin Wächter aus Wikon zu Wort. Er ist Verwaltungsrats­präsident der Familienaktien­gesellschaft Polymill AG, der das Mühleareal in Schöftland gehört. Wächter regt an, nach einem komplett neuen Standort für das AVA-Depot zu suchen. Seine Stellungnahme im Wortlaut:

«Vor rund fünf Jahren hat die WSB, die heute AVA (Aargau Verkehr AG) heisst, alternative Standorte für den Ausbau der Werkstatt und für ein Bahn­depot gesucht. 19 Standorte wurden in die engere Wahl gezogen. Mit Unterstützung der Gemeindebehörde fokussierte sich die WSB auf die ‹Hegmatte› in Schöftland. Weite Teile der Bevölkerung Schöftlands bekämpfen diese Pläne. Einem Ausbau der Bahnanlagen auf dem Mühleareal im Zentrum von Schöftland widersetzt sich selbst der Gemeinderat – zu Recht; aus raumplanerischer Sicht gibt eine grossflächige Bahn-Werkstatt in einem Dorfzentrum keinen Sinn.

Nun äussert sich auch die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) kritisch zur Teiländerung der Nutzungsplanung Mühleareal / ‹Hegmatte›. Der Bericht der ENHK sowie die Stellungnahme der Gemeinde können auf der Homepage der Gemeinde Schöftland eingesehen werden.

Mit einem Leserbrief in der ‹Aargauer Zeitung› vom 2. Februar meldet sich jetzt Beat Michael Wälty, Schöftland, zu Wort, polemisiert gegen ‹die ungepflegten Halbruinen auf dem Mühleareal› und befürwortet das Projekt der WSB auf der ‹Hegmatte›. Er unterschlägt, dass die Umnutzung des Mühleareals durch die pendente Umzonung blockiert ist und dass ein früher vorgelegtes Projekt für eine Überbauung des Mühleareals von der WSB erfolgreich bekämpft wurde. Weiter träumt Wälty davon, dass mit der Erschliessung der ‹Hegmatte› durch die von der WSB geplante Doppelkurve über die ganze Matte und der Gleis-Harfe (in der ganzen Breite des Neubaus!) weiteres Gewerbeland zur Verfügung stehen würde.

Wenn es dann tatsächlich zu einem späteren Zeitpunkt Flächen für Gewerbe und Industrie brauchen würde: Gerade das WSB-Projekt zerschneidet die ‹Hegmatte› in einer Weise, die eine Nutzung als Gewerbeareal schwierig macht. Es entständen unnötig viele unbrauchbare Restflächen.

Fazit: Weder die ‹Hegmatte› noch das Mühleareal sind für eine Bahnwerkstatt geeignet und bieten der Gemeinde Schöftland irgendeinen Mehrwert. Es wäre an der Zeit, die lückenhafte, nicht nachvollziehbare Standortevaluation der WSB/AVA zu hinterfragen und eine sachliche, unvoreingenommene Diskussion über bessere Standorte zu führen. Eine ‹neutrale› Fachstelle wäre vom Kanton hierfür zu beauftragen.» (fdu)