Gemeindepräsidentin Sandra Cellarius: «Musste mich in der neuen Rolle einfinden»

Wie haben Sie die ersten vier Monate im Amt als Gemeindepräsidentin erlebt?

Sandra Cellarius: Der Start war erwartungsgemäss herausfordernd. Mit der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 22. September stand auch gleich ein grosser Brocken bevor. Es ist selbstverständlich, dass in den ersten Monaten einiges an zusätzlichem Effort geleistet werden muss. Das gilt sowohl für neu gewählte Gemeindepräsidentinnen als auch für jeden neu gewählten Gemeinderat. Insofern hat mich das nicht überrascht.

Welche Aufgaben und Themen haben Sie in den ersten drei Monaten beschäftigt?

Wie bereits erwähnt, standdirekt im September die Gemeindeversammlung im Zusammenhang mit der Gründung der gemeinnützigen Aktiengesellschaft Murhof AG an. Das hat uns sicher in den ersten Wochen sehr stark beschäftigt. Glücklicherweise konnte ich mich aber bereits im Vorfeld zur Amtsübernahme in dieses Geschäft einarbeiten. Weiter stand die Einarbeitung der beiden neuen Gemeinderäte Andy Müller und Herbert Wüest ganz oben auf der Pendenzenliste und das neue Gremium musste sich auch insgesamt zusammenfinden und gemeinsam die neue Legislatur planen. Nicht zuletzt hat selbstverständlich Corona unser Tagesgeschäft sehr geprägt.

Welches sind die grössten Brocken, mit denen Sie sich im nächsten Jahr auseinandersetzen werden?

Ich denke, Corona wird uns noch einige Monate beschäftigen. Es ist mir ein grossesAnliegen, dass wir trotz der schwierigen Umstände unsere Dienstleistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger möglichst umfassend anbieten können. Dies bedingt eine hohe Disziplin bei unseren Verwaltungsangestellten und ich bin froh, auf ein derart motiviertes Team zählen zu dürfen. Zudem werden wir uns sicher zentral mit der Finanzplanung auseinandersetzen. Die Gemeinde Pfaffnau kämpft wie die Mehrheit der Nachbargemeinden mit roten Zahlen und es gilt diese Entwicklung nachhaltig zu analysieren und Lösungen mit dem erklärten Ziel eines ausgeglichenen Gemeindehaushaltes zu entwickeln.

Sie waren bereits vor Ihrer neuen Aufgabe zwei Jahre lang Gemeinderätin. Wie war dieser Rollenwechsel für Sie?

Ich hatte das Privileg, dass ich mich gemeinsam mit meinem Vorgänger Thomas Grüter gründlich auf meine Aufgabe vorbereiten konnte und in ihm auch jetzt noch einen kompetenten Ansprechspartner habe, wenn sich Fragen ergeben. Das macht es natürlich viel leichter. Dennoch musste ich mich in der neuen Rolle einfinden. Es gilt noch viel mehr als zuvor den Überblick zu behalten über alle Pendenzen und gleichzeitig in die Zukunft zu schauen. Ich habe aber auch das Privileg, dass ich auf ein eingespieltes und äusserst produktives Team in der Verwaltung zählen kann, dass es mir überhaupt erst ermöglicht, die vielen Aufgaben professionell zu erledigen.

Im Vergleich zu anderen Gemeinden, die keine Versammlungen durchführten, konnten Sie sich an einer Gemeindeversammlung bereits vorstellen. Sind Sie froh darüber?

Das ist sicher ein grosser Vorteil. Ich bin sehr froh darüber, dass ich im September 2020 dazu noch die Gelegenheit erhalten habe. Ich persönlich schätze den Kontakt zu unseren Bürgerinnen und Bürgern grundsätzlich sehr, und es ist dem ganzen Gemeinderat schwergefallen, die Gemeindeversammlung vom Dezember abzusagen.