
Bilder des Grauens: 10 Monate Knast für Oftringer Tierquäler
Ein grausiges Bild bot sich einer Polizeipatrouille, die am 4. Februar ihre Runden in Oftringen drehte. Auf einem Hof lagen mehrere tote – teils bereits verweste – Tiere herum. Der Besitzer des Hofs war kein unbeschriebenes Blatt: Gemeinde und Anwohner meldeten den heute 58-Jährigen mehrmals beim kantonalen Veterinärdienst. Nachbarn berichteten von hinkenden Schafen, Tieren, die auf dem Miststock Futter suchten.
Nun soll der fehlbare Schweizer für zehn Monate ins Gefängnis – unbedingt, wie die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm fordert. Das wurde Anfang November bekannt. Nebst der mehrfachen vorsätzlichen Tierquälerei wird ihm auch Gewalt und Drohung gegen Beamte vorgeworfen. Kontrolleuren des Veterinärdienstes soll er mit einem Holzknüppel gedroht und ihnen so den Zugang zum Hühnerstall verwehrt haben.
Wie Recherchen des Zofinger Tagblatts im Februar ergaben, wurde der Fall Oftringen seitens Kanton – zumindest ab dem Vorkommnis mit einem toten Lamm im Dezember 2019 – gar nicht richtig betreut. Der zuständige Teamleiter, der von der Leiterin des Amts für Verbraucherschutz in den Medien regelmässig als Verantwortlicher seitens Kanton hingestellt wurde, hatte seit Januar eine andere Stelle in einem Ostschweizer Kanton inne und war noch lediglich als Berater auf Stundenbasis tätig. (rew)