
«Es kann nur noch aufwärts gehen»: Er eröffnet während Corona ein Bistro mit Weinladen
Ursprünglich wollte er seinen Betrieb an der Oltner Kirchgasse noch vor Weihnachten eröffnen – ganz so weit ist er nun aber doch noch nicht. Einige seiner Einrichtungsmöbel stecken noch in Containern, erzählt er. Auf Mitte Januar oder Anfang Februar wird Martin Nagy die Eröffnung aber trotzdem wagen – sofern es die Coronamassnahmen dann zulassen. Geplant ist im Lokal im Ex-Confiserie Brändli ein Betrieb mit Bistro und Bar im Innenbereich, der rund 40 Sitzplätze bietet, einem Strassencafé im Sommer und einem kleinen Laden, in welchem Wein von einem regionalen Händler verkauft wird.
Zu Stande gekommen ist das Nagy’s Caffè Bar e Vino, weil ebendieser Händler das Lokal angeboten bekam, nachdem es dessen Vorgänger aufgegeben hatte. Dieser hat sich schliesslich an Nagy gewendet und ihm die Zusammenarbeit angeboten. Eine solche Chance hätte er sich nicht entgehen lassen können, meint Nagy.
Deswegen sei er auch auf die gewagte Idee gekommen, gerade jetzt einen neuen Gastrobetrieb zu eröffnen. Er sieht der Sache aber zuversichtlich entgegen. «Ich bin überzeugt, dass mein Mut belohnt wird. Die Talsohle ist schliesslich schon erreicht. Es kann nur noch aufwärtsgehen.»
Kaffee, Wein und ein kleines Essensangebot
Im Moment wird der Innenraum noch renoviert. Die Lüftung, die Elektroinstallationen und die Sanitäranlagen mussten zum Beispiel neu gemacht werden. Dazu hat der 52-jährige lokale Dienstleistungsbetriebe angeheuert. Es sei ihm wichtig, lokales Gewerbe zu unterstützen, erklärt er. «Es ist ein Geben und Nehmen.» Heute engagiere er einen Oltner Handwerker, der morgen möglicherweise für einen Kaffee zu ihm kommt.
Neben Kaffee und Wein möchte er das Sortiment mit einem kleinen Essensangebot ergänzen. So sollen unter anderem Torten, Panini, kleine Salate im Sommer und Käseplatten zum Wein serviert werden. Er legt dabei Wert auf Regionalität. Die Käseplatten würden zum Beispiel vom Nachbarsbetrieb «Chäsbueb» zusammengestellt.
© Bruno Kissling
Nagy sagt, dass er dadurch nicht die Verpflegungsgastronomie konkurrieren will, sondern das Apérogeschäft in Angriff im Blick habe. Die Zielgruppe, welche er mit seinem Angebot ansprechen will, seien «Junge und Junggebliebene jedes Alters».
Ein Projekt bis zu seiner Pension
Nagy war zuvor zwölf Jahre als Geschäftsführer für gastronomische Konzerne in der ganzen Deutschschweiz unterwegs – so zum Beispiel auch fürs Oltner Bahnhofbuffet. Sein Nagy’s CaffèBar e Vino soll aber nun sein finales Projekt werden, dem er sich bis zu seiner Pension widmen möchte.
Starten wird er den Betrieb mit zwei im Stundenlohn angestellten Aushilfen. Wenn im Sommer mit dem Strassencafé aber teilweise doppelt so viele Gäste bedient werden müssen als geplant, kann er sich auch einen personellen Ausbau vorstellen.