Neujahrsblatt: Inhalte, die zum Nachdenken anregen

Mit «Wir, also du und ich, und er und sie, und überhaupt alle hier, sind auf der Suche nach dem grossen Aufbruch» befeuerte Spoken-Word-Künstlerin Lisa Lüscher die Autorinnen und Autoren vom Neujahrsblatt 2021 unter den Kronleuchtern im Kunsthaus Zofingen. Als Aufbruch in ein neues Zeitalter darf auch das Thema des Zofinger Neujahrsblatts 2021 «Klima und Klimatisches» verstanden werden. Die Region Zofingen muss gemäss den Klimaszenarien CH2018 bis Mitte des 21. Jahrhunderts mit einer Erwärmung um zwei bis drei Grad Celsius rechnen, sofern sich der globale Ausstoss von Treibhausgasen nicht drastisch senkt, heisst es in einem Beitrag vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz darin. Die Frage, die sich jeder stellen muss, lautet wohl: Wollen wir das? Klimawandel und unvorhergesehene Unwetter haben Auswirkung auf unseren Wald. Auch Antworten auf die Fragestellung, wohin die Reise mit dem Wald geht, finden sich in der neuesten Ausgabe. Die Inhalte regen zweifellos zum Nachdenken an. 

Corona-Pandemie macht Strich durch die Rechnung 

Die raumgreifenden Installationen der Künstler huber.huber der aktuellen Ausstellung «Odyssee», die auf unterschiedliche Art und Weise die Rolle des Menschen, den Bezug zu Wassermangel in einer im Überfluss lebenden Gesellschaft demonstrieren soll, bildete das passende Ambiente zur Buchvernissage. «Nichts ist, wie man es Anfang des Jahres gedacht hat», schwor Christiane Guyer die an der Vernissage anwesenden Autorinnen und Autoren ein. «Als Chronik des vergangenen Jahres kann das Neujahrsblatt diesmal nicht punkten», glaubt Redaktor Ruedi Hagmann. Die Corona-Pandemie hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dafür wird dem Lockdown vom Frühjahr ausreichend Platz eingeräumt und er wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Wenn man über Klimaentwicklung schreibt, darf man natürlich die Energiegewinnung und -versorgung nicht vergessen. Üblicherweise wird auch an Jubiläen erinnert. In der aktuellen Ausgabe sind es das 200-jährige Bestehen der Gemeinnützigen Gesellschaft Zofingen und die 100-Jahr-Feier der Ortsparteien EVP Zofingen und SVP Zofingen im nächsten Jahr. 

Claudia Waldner und Andrea Zielinski vom Kunsthaus Zofingen schilderten die Neuauflage des partizipativen Kunstprojektes Zofiscope von 1974. Gezeigt wurde an der Vernissage hierzu ein 15-minütiges Video, das demnächst auf der Website des Kunsthauses begutachtet werden kann. Unter anderem kommen Kommentatoren zu Wort, die das damalige Kunstereignis wie folgt vermitteln: «Zofingen erlebt sich selbst, alles hebt sich aus dem Alltag heraus, was sich in dieser Stadt gerade ereignet.» Der Aufruf animierte zum Mitmachen, Gestalten und Erleben. 

Das Zofinger Neujahrsblatt 2021 ist in den Buchläden der Stadt, in der Stadtbibliothek und Gemeindeverwaltung zum Preis von 21 Franken erhältlich. Neben Christiane Guyer (Leitung) und Ruedi Hagmann (Redaktion) gehören der Neujahrsblattkommission Annina Beck, Christian Glur, André Kirchhofer, Freddy Schriber und Sebastian Wuffli an.