
Fritz Strebel: Maler, Zeichner und Geschichtenerzähler
Hinweis
Die Ausstellung in der Reformierten Kirche Strengelbach ist noch bis zum 24. November täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Heute Samstag, 21. November findet um 17 Uhr eine öffentliche Führung mit dem Künstlerpaar «insieme» statt.
Jeder, der schon einmal das Foyer der Reformierten Kirche und des Gemeindehauses in Strengelbach betreten hat, hat die beiden bunten Glasfenster zur Linken sicher schon gesehen. Doch nicht jeder weiss, dass sie von Fritz Strebel gestaltet wurden. Neben Glasmalerei beschäftigte sich der in Zofingen geborene Künstler vor allem mit Malerei und Zeichnungen. In seinen Tagebuchaufzeichnungen und seinen Geschichten zeigen sich darüber hinaus ein schriftstellerisches Talent und feiner Humor, gepaart mit reicher Fantasie. In der Reformierten Kirche Strengelbach ist anlässlich seines 100. Geburtstags noch bis einschliesslich 24. November eine umfangreiche Ausstellung mit seinen Werken zu sehen.
«Fritz Strebel war alles andere als ein Lokalmatador», sagt Roland Hächler. «Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass wir hier in unserer Region einen weltsguten Maler hatten.» Der Galerist hat als Teil des Künstlerpaars«insieme» zusammen mit Christa Hunziker die Ausstellung kuratiert. Die gezeigten Werke stammen aus ihrer Privatsammlung. «Aber darum geht es uns gar nicht», betont Hächler. Zu seinem Bedauern war zum 100. Geburtstag von Strebel keinerlei Ausstellung oder Werkschau geplant. Kurzerhand entschloss er sich zusammen mit Hunziker, die in ihrem Besitz befindlichen Werke zu zeigen. Bei den Reformierten in Strengelbach stiessen die beiden mit ihrem Ansinnen auf offene Ohren. «Gerade in dieser schwierigen Zeit ist es wichtig, den Menschen auch etwas Schönes zu zeigen», sagt Pfarrer Rudolf Gebhard. Die Kirche stellte bereitwillig das grosszügige Foyer, den Gemeindesaal und den Kirchenraum als Ausstellungsfläche zur Verfügung, so dass auch Workshops mit Schülern stattfinden können. In einem «Kunstgottesdienst» mit anschliessender Führung stellte Gebhard die Werke Strebels in den Mittelpunkt. Neben Ölgemälden, Zeichnungen und Holzschnitten ist auch ein Kurzfilm zu sehen, der Strebel im Atelier zeigt und Einblicke in seine Arbeitsweise gibt. Unterstützt wird die Ausstellung ausserdem von der Stadt Zofingen und dem Kulturfonds der Ortsbürgergemeinde Zofingen.
Sanfte, warme Farben in mediterranen Grau- und Ockertönen herrschen vor, wenn man die Ölgemälde im Kirchenraum betrachtet. Gedämpftes Blau und sparsam eingesetztes Rot setzen leuchtende Akzente. Doch wenn man ganz nahe an die Werke herantritt ist man überrascht vom vielfältigen Farbenreichtum. Strebel arbeitete in seiner Malerei mit zahlreichen Lagen, die immer wieder übereinandergeschichtet den Werken fast plastische Tiefe verleihen. Besonders schön zu sehen ist das am Bild «Piazza». Ein zunächst leerer Platz, umrahmt von Häusern, wurde nach und nach mit Figuren bevölkert. «Figuren, Plätze und Steinbrüche sind Themen und Sujets, die Strebel immer wieder in zahlreichen Variationen bearbeitete», erklärt Hunziker. Dabei wird oft die Liebe zu Italien deutlich, aber auch seine Heimatverbundenheit. Strebel selbst drückte das mit dem Satz «Wer die Toskana nicht ehrt, ist des Juras nicht wert» aus.