Wirte gehen neue Wege, um das Geschäft zu retten

Das Coronavirus zwingt viele Wirte in die Knie. Nicht so Nicki und Alain Lardon. Die Betreiber des Gasthofs zur Fennern in Brittnau kämpfen um jeden Tag. So haben sie sich entschieden, vom 9. bis 19. November zu schliessen, und dafür auf die Ferien zwischen Weihnachten und Neujahr zu verzichten. «Mit der Hoffnung, dass es sich bis dann wieder ein wenig normalisiert hat», schreiben sie in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag auf Facebook. 

Wieso gerade jetzt? Alain Lardon erklärt auf Anfrage: «Sobald die Coronazahlen wieder gestiegen sind, haben wir vermehrt Stornierungen erhalten.» Das grösste Problem sei die Kurzarbeitsentschädigung. «Wir erhalten nur Geld für die Stellenprozente, die wir bei der Öffnung angemeldet haben», so Lardon. Eine Woche vor dem Lockdown öffneten sie die Fennern – und haben seither 300 Stellenprozente dazugewonnen, die nicht von der Arbeitslosenversicherung übernommen werden. Ausserdem sei das Geschäft sehr inkonstant gewesen in den letzten Wochen. «Von fünf Tagen war es nur einer, der sich finanziell gelohnt hat», so Lardon. Der Mitarbeitereinsatz und die Lebensmittelverarbeitung hätten sich in dieser Zeit zusätzlich als schwierig erwiesen. 

Trotz der widrigen Umstände bleiben die Wirte optimistisch. Sie hoffen auf eine Verbesserung der Situation bis Weihnachten. «Ich bin mir aber bewusst, dass wir jederzeit reagieren müssen», sagt Alain Lardon. Positiv gestimmt ist er auch zur Zukunft des Gasthofs: «Die ‹Fennern› wird das Virus überleben, man findet immer einen Weg.» Im schlimmsten Fall müssten sie Leute entlassen. Das sei jedoch nicht der Sinn und Zweck. «Wir haben tolles Personal. Wenn es wieder weitergeht, werden wir es brauchen.» 

Am 20. November öffnet die «Fennern» nach zweiwöchiger Pause mit einer Weihnachtsausstellung der eigenen Dekorateurin – und mit hoffentlich gesunkenen Fallzahlen.