Strengelbach will Steuern um drei Prozentpunkte senken

In Strengelbach soll der Steuerfuss sinken. Für das Budget 2021 schlägt der Gemeinderat einen um drei Prozentpunkte reduzierten Steuerfuss von 113 Prozent vor. «Die aktuelle Finanzlage lässt ein negatives Ergebnis zu und ist verkraftbar», heisst es in einer Mitteilung. Bei künftigen grösseren Investitionen müsse eine Steuerfusserhöhung erneut überprüft werden. 

Das Budget 2021 sieht ein Minus von knapp 540 000 Franken vor. Als grössten Grund dafür nennt der Gemeinderat die Sozialhilfe: «Die grösste Zunahme an Mehrausgaben gegenüber dem Budget 2020 musste für die Sozialhilfe eingeplant werden.» Bereits im 2020 sieht sich die Gemeinde mit einer höheren Anzahl Fällen konfrontiert. Eine Hochrechnung für das Jahr 2021 habe höhere Kosten von rund einer halben Million Franken ergeben. 

Auf der Einnahmeseite drücke die Steuersenkung auf das Ergebnis. Bei deren Annahme würden für die Gemeinde rund 300 000 Franken wegfallen. «Trotz der ungewissen Entwicklung der Steuereinnahmen und dem absehbaren grösseren Investitionsbedarf für die alte Turnhalle/Gemeindesaal sieht sich der Gemeinderat in der Pflicht, den Entwicklungen der vergangenen Jahre gerecht zu werden», heisst es in der Mitteilung weiter. Der Gemeinderat sei der Auffassung, dass sich die Steuereinnahmen in späteren Jahren wieder erholen würden und trotz der Steuersenkung ein ausgeglichenes Ergebnis resultieren werde. 

Altlastenkatastereintrag soll gelöscht werden 

Das zweite grössere Traktandum beschäftigt sich mit der Sanierung der 2001 stillgelegten 300-Meter-Schiessanlage mit 15 Scheiben. Der Kugelfang im Dörfli ist als belasteter Standort deklariert. Die festgestellten Schadstoffbelastungen liegen zum grössten Teil in Form von partikulärem Blei (Geschossfragmente) und/oder von Antimon vor. Das Schadstoffpotential ist insbesondere im Bereich des Kugelfangs und im Bereich vor dem Prellhang hoch bis sehr hoch. Der Gemeinderat will die finanzielle Beteiligung von Bund und Kanton nutzen und die Schiessanlage vollständig zurückbauen, sodass auch der Altlastenkatastereintrag gelöscht werden kann (wir berichteten). 

Die Kosten für den Rückbau betragen 477 000 Franken. An diesen Kosten beteiligt sich der Kanton Aargau mit rund 133 000 Franken und der Bund mit 120 000 Franken. Die zu erwartenden Aushubmengen belaufen sich gemäss Schätzungen auf knapp 950 Kubikmeter. Zusätzlich fallen beim Rückbau des Scheibenstands ungefähr 90 Kubikmeter Bauschutt sowie Materialschrott an. 

Gemeindeversammlung Strengelbach: Mittwoch, 18. November, 20 Uhr, obere Turnhalle.