
Obduktion angeordnet: Die vier Opfer von Buchs werden rechtsmedizinisch untersucht
Schon am Montagabend brannten am Veilchenweg in Buchs die ersten Kerzen. Nun stehen vor dem Einfamilienhaus, in dem ein Familienvater seine drei Kinder und danach sich selber umbrachte, Dutzende von Kerzen, Beileidskarten und Fotos, die an die Opfer erinnern. Die Trauer um die Kinder im Alter von drei, elf und 13 Jahren ist riesig, niemand kann die Tat des 37-jährigen Vaters verstehen.
Derweil laufen die Ermittlungen im Tötungsdelikt weiter, wie Fiona Strebel, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage bestätigt. Dabei geht es primär darum, die Todesursache der Opfer herauszufinden. «Die Staatsanwaltschaft hat am Montag eine Obduktion der Verstorbenen angeordnet, diese finden im Verlaufe des heutigen Tages statt», sagt Strebel.
Todesursache noch unklar: Setzte der Vater Medikamente ein?
Durchgeführt wird die Untersuchung der vier Leichen am Institut für Rechtsmedizin des Kantonsspitals Aarau. Ob der Vater seine Kinder und sich selber mit Medikamenten tötete, ist laut Strebel derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Der Verdacht liegt nahe, weil der 37-Jährige als Operationsleiter in einem Gesundheitszentrum in der Region Baden sicher Zugriff auf Medikamente hatte. Wann die Resultate der Obduktion vorliegen werden, lässt sich laut Fiona Strebel noch nicht sagen.
Die Staatsanwaltschaft geht weiter davon aus, dass keine Drittperson am Buchser Tötungsdelikt beteiligt war. «Gestützt auf die bisherigen Ermittlungen ist der Familienvater der Tatverdächtige», sagt Strebel. Sollte sich dies im Verlauf der Abklärungen definitiv bestätigen, dürfte das Verfahren letztlich eingestellt werden.
In einer schriftlichen Stellungnahme äussert sich auch die Arbeitgeberin des Vaters, die Chirurgie Baregg, zum Fall. «Wir sind tief betroffen über die Nachricht des Todes unseres Mitarbeiters und seiner Kinder und drücken den Angehörigen unser tiefstes Beileid aus», heisst es darin. Aus Rücksicht zu den Mitarbeitenden sei die Chirurgie Baregg am Montag geschlossen geblieben.
«Wir setzen aber auf ausdrücklichen Wunsch aller Mitarbeitenden den Chirurgiebetrieb ab Dienstag wieder fort.» Für eine professionelle psychologische Unterstützung aller Mitarbeitenden sei gesorgt. Aufgrund der Schweigepflicht zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der am Verfahren beteiligten Personen und der laufenden Untersuchung könne man zu diesem Fall im Moment keine weiteren Auskünfte erteilen, heisst es in der Mitteilung.