
Mit der Bahnhofsnähe ist es etwas vorbei — das Bauprojekt in Olten wirft seine Schatten voraus
Gleich mehrere Gründe führen derzeit zu kleineren Verwerfungen auf dem Areal Bahnhof Nord in Olten. Wohin mit dem Roller? Dem Velo? Dem Auto? Denn zum einen wird bis Ende Jahr die bewachte Velostation umgebaut, deren Kapazität vergrössert und deshalb bis Ende Dezember geschlossen. Wer weiterhin an einem bewachten Veloparkplatz interessiert ist, kann das Veloparking auf der Ostseite des Bahnhofs nutzen. Die Badges sind auch dort gültig.
«Während der Umbauphase ab 9. November steht für Velos, Mofas, Motorroller und Motorräder ein Provisorium auf der bisherigen Park+Rail-Fläche zur Verfügung», so SBB Mediensprecher Martin Meier. «Durch den Ausbau des Veloparkings steigt die Zahl der Plätze von jetzt 460 auf 658», sagt Oltens Stadtbaumeister Kurt Schneider auf Anfrage. Für die Stadt, die sich an den Kosten beteiligt, fallen rund 330’000 Franken an. «Die jetzt beschaffte Ausstattung soll nach Möglichkeit beim neuen Veloparking, welches im Rahmen der Neugestaltung Bahnhofplatz entsteht, wieder eingesetzt werden.» Dies wird in rund acht Jahren der Fall sein. So lange habe die Stadt mit einer Erweiterung der Anlage aber nicht warten können. «Der Platz für Velos auf der Westseite des Bahnareales ist ungenügend», so Schneider.
Jetzt geht es los in Oltens urbanstem Gebiet
Zum andern sind die baulichen Vorbereitungsarbeiten zum Auftaktobjekt der Überbauung Bahnhof Nord angelaufen. Für diese wird das bisherige Park+Rail-Areal benötigt. Das führt dazu, dass die vertrauten Tagesparkplätze aufgehoben sind.
Im Norden der SBB-Betriebszentrale findet sich, wie die SBB in ihrer Medienmitteilung festhält, ein veritabler Ersatz dafür. Allerdings: «Der Fussmarsch wird dann sehr lang. Wieder mal so eine tolle ‹Outner Planig›», moniert einer auf der Facebook-Seite der Gruppe Olten. Mit der Bahnhofsnähe ist’s etwas vorbei, möchte man meinen. Überraschend trifft es natürlich jene, die einen entsprechenden Hinweis nie gesehen haben wollen. Dem widersprechen andere User der Facebook-Gruppe Olten. Informationshinweise seien mehrere Tage im Voraus angebracht worden. Die Mobility- und die Invalidenparkplätze werden dagegen nicht verschoben, sondern befinden sich neu neben der Velostation West.
Wie diese Zeitung im Juli berichtete, fahren Anfang kommenden Jahres die Bagger auf für das eigentliche Startprojekt in Oltens urbanstem Gebiet, Bahnhof Nord. Mit einer Länge von 60 und einer Höhe von 46 Metern bekommt das Stadthaus mit seinen 51 Metern Höhe im Projekt auf Baufeld 1 einen veritablen Konkurrenten auf Sichtweite und Augenhöhe. Bis 2023 dürfte das Vorhaben umgesetzt sein. 155 Wohnungen sorgen dann quasi für eine Mieterschaft mit Gleisanschluss. Rund 50 Mio. Franken schwer ist das Projekt, wie die Credit-Suisse-Anlagestiftung als Bauherrin damals zu verstehen gab.