
Martina Bircher: «Wenn ich überzeugt bin, will ich es erreichen»
«Die Vereidigung als Nationalrätin war der bisherige Höhepunkt», sagt Martina Bircher (SVP). Dabei wurde sie schon wenige Monate nach ihrer ersten Session als Kandidatin für das SVP-Schweiz-Präsidium gehandelt – ein Schnellstart. Als Präsidentin hat die 36-jährige berufstätige Mutter aus zeitlichen Gründen nicht kandidiert, doch sie wurde schnell schweizweit bekannt. Die Schweizerische Mediendatenbank zeigt für Bircher von Beginn der Wintersession bis letzten Freitag 1020 Erwähnungen in den nationalen Medien an – am meisten aller neuen Aargauer Nationalräte.
«Ich kann nicht sagen, dass ich das so geplant hätte», sagt Bircher. Sie sei aber sehr motiviert an ihr Amt herangegangen: «Ich wollte einfach meine Anliegen schnell mit Vorstössen einbringen.» Sechs Motionen von Bircher sind hängig, die erste hat sie in der Sommersession eingereicht, hauptsächlich geht es ihr ums Ausländerrecht.
Möchte ihr Themenfeld erweitern
Martina Bircher hat als Neue in der 55-köpfigen SVP-Fraktion kein Problem, sich durchzusetzen, sagt sie. Sie überzeuge mit ihren Dossierkenntnissen und ihrer Erfahrung. Allerdings: «Es ist viel schwieriger, Mehrheiten zu finden, als es im Grossen Rat war.» Die Parteizugehörigkeit spiele bisweilen eine grössere Rolle als das Anliegen. «Im Grossen Rat arbeiten Gemeindevertreter zum Beispiel häufig parteiübergreifend zusammen. Das findet im Nationalrat leider weniger statt», so Bircher.
Sie ist in der staatspolitischen Kommission, würde ihr Themenfeld aber gerne um die Gesundheitspolitik erweitern und dort mehr den Markt spielen lassen – wie es Bircher bereits in Aarburg umgesetzt hat. «Das ist im Moment zwar unpopulär, aber wenn ich von etwas überzeugt bin, will ich das auch erreichen», sagt sie.