
Oftringer Primarschüler brauchen mehr Platz
Informationsveranstaltung
heute Dienstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle an der Kirchstrasse in Oftringen.
Die Oftringer Primarschüler brauchen mehr Platz. Das hat die Analyse des Schulraums ergeben. Im Schuljahr 2021/22 werden 40 Primarschulklassen geführt werden, 2022/23 werden es – gemäss Datenerhebung – 41 sein. Aktuell sind es 40 Klassen. Das Szenario «Moderat» geht von einem Wachstum von 1,1 Prozent bis ins Jahr 2032 aus, was gut 45 Primarschulklassen entspricht. Das Szenario «Hoch» geht von einem Wachstum von 1,75 Prozent respektive 52 Primarschulklassen aus. Weil zudem die Gemeinde Aarburg ihre Bezirksschüler neu nach Oftringen schickt, müssen im Juni/Juli 2022 die Räume im Bezirksschulhaus, die derzeit von der Schulleitung genutzt werden, in zwei Klassenzimmer umgewandelt werden. Die Zahlen sind deutlich: Es braucht neuen Schulraum.
Im Winter wird geheizt, im Sommer gekühlt
Drei Standorte standen im Gemeinderat für den geplanten Schulhaus-Neubau zur Diskussion: Oberfeld, Sonnmatt und Küngoldingen. Aus pädagogischen und planerischen Gründen entschied sich die Behörde, den zentralen Standort Oberfeld weiter auszubauen. Das neue Schulhaus soll an der Kirchstrasse – in der Ecke zwischen Pavillon und Sekundarschulhaus – zu stehen kommen. Auf dem Areal Oberfeld gehen von den knapp 1700 Oftringer Schulkindern 920 Kinder zur Schule.
Auf dem Gelände Oberfeld besteht zudem später die Erweiterungsmöglichkeit des Sekundarschulhauses und für einen weiteren Doppelkindergarten. Weiter zeigt sich der Standort optimal für die Grundwassernutzung. Denn geplant ist eine Grundwasser-Wärmepumpe, mit der das Schulhaus im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden kann. Die Methode wird Freecooling genannt. «Der Kühleffekt wird im Sommer je länger je wichtiger», sagt Peter Göldi, Leiter Planen Bau und Umwelt der Gemeinde Oftringen. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert. «Das Schulhaus wird sich so mit dem benötigten Strom selbst versorgen und kann allenfalls noch die anderen Schulhäuser beliefern», erklärt Gemeindeammann Hanspeter Schläfli.
Die nötige Speichermasse für das Freecooling befindet sich im Kern des Gebäudes sowie in den Decken und Stützen aus Beton. Die Fassade wird aus Holz gefertigt. Es handelt sich damit um einen Hybridbau. Diese Bauweise sei ökologisch und ökonomisch sinnvoll. «Denn ein gutes Raumklima ist wichtig für den Lernprozess», betont Göldi. Für den Neubau verantwortlich zeichnet die Firma Renggli AG aus Schötz LU. «Es freut uns, dass aus dem Gesamtleistungswettbewerb als Sieger ein regionales Unternehmen hervorging», sagt Schläfli. «Zudem werden etliche weitere Handwerkerbetriebe aus der Region mitarbeiten.»
Im Erdgeschoss werden Sitzungs- und Lehrerzimmer eingebaut. Auch die Gesamtschulleitung sowie Büros für eine Stufenleitung und Schulverwaltung sind hier angeordnet. Im ersten und zweiten Obergeschoss entstehen je drei Klassenzimmer, ein Gruppenraum sowie eine WC-Anlage.
Das Gebäude kann seitlich erweitert werden
Im Keller werden die Technik sowie ein Luftschutzkeller untergebracht, zudem gibt es hier Platz für Stauraum. Das Gebäude wird so gebaut, dass es bei Bedarf seitlich erweitert werden kann. «Auf eine Erweiterung in die Höhe möchten wir verzichten, da es schwierig ist, dies unter laufendem Schulbetrieb zu realisieren», sagt Göldi.
6,1 Mio. Franken soll der Schulhaus-Neubau kosten. Die Rückmeldungen zeigen: «Die Kommissionen sowie die Parteien stimmen dem Kredit zu», sagt Schläfli. Heute Dienstagabend wird die Bevölkerung über das Projekt informiert. Abgestimmt wird am 29. November an der Urne. Auf eine Gemeindeversammlung verzichtet der Gemeinderat aufgrund der Covid-19-Pandemie erneut. Klappt alles wie geplant, soll das neue Schulhaus per Schuljahr 2022/23 einsatzbereit sein.