
«Terminus»-Club-Betreiber: «So können wir nicht kostendeckend wirtschaften»
Ein Gast im «Terminus»-Club in Olten ist Ende Juni nach einer Party positiv auf Coronavirus getestet worden – angesteckt hat sich aber niemand – und löste die erste grosse Massen-Quarantäne im Kanton Solothurn aus: Insgesamt 340 Personen mussten für zehn Tage zuhause bleiben. Seit diesem Tag haben Dušan Nedeljković und Claudio Iseli ihren Club geschlossen, obwohl es nicht vorgeschrieben wurde. Nedeljković sagt auf Anfrage: «Rechtlich gesehen sind wir zwar nicht gezwungen zuzumachen, aber es ist de facto eine Schliessung.»
Sein Club, der bis zu 300 Leute aufnehmen kann, müsste seine Partys derzeit wegen den Corona-Vorschriften auf 100 Personen beschränken und wäre nur zu einem Drittel ausgelastet. «So können wir nicht kostendeckend wirtschaften», sagt Nedeljković. Daher ergebe es keinen Sinn aufzumachen. Die Mitarbeitenden sind daher zu 100 Prozent in Kurzarbeit. In seinen Augen ist es besser, die Clubs zuzumachen und zu entschädigen, als so halb-offen haben zu dürfen und die Gäste der Gefahr einer Ansteckung respektive einer Quarantäne aussetzen zu müssen.
Mehrere Gesuche eingereicht
Bei der internen Planung geht Nedeljković davon aus, dass man vor März/April nächsten Jahres nicht mehr öffnen wird. Ein Normalbetrieb ist in seinen Augen nicht vor Ende Sommer 2021 möglich. Damit sein Club über die Runden kommt, hofft er auf Gelder von Bund und Kanton. Auf beiden Ebenen hat er Gesuche für finanzielle Hilfe eingereicht, allerdings noch keine positive Rückmeldung erhalten. «Wenn wir finanziell unterstützt werden, dann ist das Überleben gesichert.»
Wenn nicht und sich zudem der Vermieter uneinsichtig zeige, dann werde es schwierig. Er bleibt aber zuversichtlich: «Die Schweiz hat die Mittel, um Unternehmen zu retten, die gesund sind wie das unsere.» Diese Ansicht werde sich durchsetzen, ist er überzeugt. (fmu)