
Einlass-Debakel bei Fussballspiel in Bern: Kanton rüffelt YB
Diese Bilder wollte niemand sehen am ersten Spieltag mit vielen Zuschauern seit Corona: Fans stehen eng nebeneinander, Masken werden nicht richtig getragen. So passiert vor dem Wankdorf und der Meisterschaftspartie zwischen YB und Vaduz. Beim Eingang der Sektoren C und D, dort wo sich sonst die Fankurve befindet, ist es zu einer Menschenansammlung gekommen. Für die Anstehreihe war zu wenig Platz eingeplant.
YB-Fan Jürgen Schulz ärgert sich: «Diese Situation war eine Katastrophe.» Mit seinem Sohn und seiner Tochter habe er auf der anderen Strassenseite mindestens eine halbe Stunde lang gewartet, ehe sich die Situation ein wenig entspannt habe. «Es fehlte an Signalisation: Entweder hätte diese irgendwo angebracht sein müssen oder Helfer hätten darauf hinweisen sollen.» Niemand habe gewusst, wie man anstehen müsse. Beim SC Bern habe diese Kommunikation funktioniert, sagt Schulz, der am Donnerstag auch beim SCB-Spiel war. «Ich erwarte, dass dies in Zukunft auch bei YB klappt. Der Verein muss die Verantwortung für das Areal übernehmen.» Im Stadion ist das Konzept laut Schulz mehrheitlich eingehalten worden.
Auch beim Kanton Bern ist der Ärger über die Probleme gross. «Die Schutzkonzepte müssen vom Veranstalter rigoros eingehalten werden. Da gibt es keinen Spielraum», sagt Gundekar Giebel, Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, gegenüber «Watson». Ob das Gedränge für YB Konsequenzen hat, ist noch nicht geklärt.
Klar ist derweil, dass die Young Boys unter Druck stehen. Medienchef Albert Staudenmann sagt: «Insgesamt können wir eine gute Bilanz ziehen. Aber es ist richtig, dass es bei einem Eingang zu grossen Problemen gekommen ist. Wir bitten für Verständnis, dass es beim ersten Spiel noch zu Fehlern kommen konnte. Diese müssen wir rasch weglassen, um diese Probleme künftig im Griff zu haben.»
Wie genau YB solche Menschenansammlungen verhindern möchte, diskutiere man noch. Eine Anpassung ist aber fix: Die Maskenpflicht wird auf das ganze Areal ausgebaut – so war es an diesem Wochenende schon vielerorts geregelt.
Bei den anderen Eingängen kam es offenbar zu weniger Problemen. © Claudio De Capitani / freshfocus
Gegen Vaduz erschienen nur 11600 Fans von 16500 Saisonabo-Besitzer, die ins Wankdorfstadion hätten kommen dürfen. Beim nächsten Heimspiel hätte YB die mögliche Kapazität von 20300 Zuschauern ausnutzen wollen. Daraus wird vorerst aber nichts. Staudenmann sagt: «Wir wollen die Abläufe optimieren, bevor wir mehr Zuschauer ins Stadion lassen.»