Neue Lenzburger Privatschule richtet sich an Spitzensportlerinnen und Musiker

Das Quartier «Im Lenz» erhält Zuwachs: Am Dammweg, im gleichen Gebäude wo Anfang Jahr das Bildungszentrum von GastroAargau eröffnet wurde, ist die Privatschule Kairos eingezogen. Nach der Montessori-Schule am Markus-Roth-Platz ist es bereits die zweite private Tagesschule im neuen Lenzburger Stadtteil gleich beim Bahnhof.

Kairos ist eine Oberstufenschule mit Bildungsprofilen auf Sek- und Bezniveau und bietet zwei Bildungsprofile an. Eines für «Nachwuchshoffnungen aus den Bereichen Leistungssport, Kunst und Musik». Und eines, das Jugendliche gezielt auf den Einstieg in die Privatwirtschaft vorbereiten soll. Das Schulgeld beträgt je nach Profil bis zu rund 2300 Franken pro Monat.

Beide trieben schon früher intensiv Sport

Eine Schule, die Spitzensport und Bildung vereinbart, hätten sich die Kairos-Inhaber Daniel Schwendimann und Schulleiter Marc Schneider als Jugendliche auch gewünscht, beide trieben intensiv Sport. Mittlerweile gibt es zwar die Sportschule Buchs, doch die Plätze sind sehr begehrt.

Schwendimann und Schneider kennen sich ebenfalls vom Sport; vom Tennisplatz im Wynental. Marc Schneider wohnt in Teufenthal und hat als Lehrer und Schulleiter viel Erfahrung in öffentlichen und privaten Schulen und Sportschulen gesammelt. Daniel Schwendimann aus Oberkulm war jahrzehntelang in der Privatwirtschaft tätig, hat als operativer Geschäftsführer ein KMU geleitet und als Berufsbildner gearbeitet. Die Idee der Privatschule gefiel ihm, «ich werde bald 50, das perfekte Alter, um ein Herzensprojekt anzupacken und umzusetzen».

Die Schule für den richtigen Moment im Leben

Der Name für die Schule war schnell gefunden. Kairos ist griechisch und bezeichnet einen günstigen Zeitpunkt. Den Zeitpunkt für den Schulstart haben die Gründer auf den August 2021 festgelegt. 30 Plätze haben sie anzubieten, gemäss Schwendimann seien schon einige Anmeldungen eingegangen und die Schule werde regelmässig von Interessenten kontaktiert.

Für das Konzept von Kairos stellen Schwendimann und Schneider die Individualität der Schülerinnen und Schüler ins Zentrum. Die Lehrziele werden vom Kanton vorgegeben, der Weg dorthin ist für jedes Kind anders. Für Schüler des Profils für Spitzensport und Musik findet der Unterricht morgens statt, am Nachmittag ist Zeit für Training. Im anderen Profil findet der Unterricht den ganzen Tag statt. Kairos ist als Tagesschule konzipiert und will auch Synergien mit GastroAargau nutzen, zum Beispiel die Kochschule in deren Küche durchführen lassen oder teilweise dort den Mittagstisch machen.

Die Kairos-Gründer wollen eine Schule, in der Eigenverantwortung gefördert wird und den Einstieg ins Berufsleben erleichtert. In den im Stundenplan eingetragenen Lernwelten entscheiden die Schülerinnen und Schüler selber, woran sie arbeiten. Noten gibt es keine, die Leistungen werden anhand von erarbeiteten Kompetenzen sichtbar gemacht.

Mentaltraining als fester Bestandteil des Stundenplans

An der Schule herrscht eine Du-Kultur. Für alle Schülerinnen und Schüler ist Mentaltraining ein fester Bestandteil des Stundenplans. «Aus dem Spitzensport ist dies bekannt, doch wir glauben, dass es allen gut tut», sagt Schwendimann. Die soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz werden gross geschrieben.

Nicht alle können sich das hohe Schulgeld leisten. Schwendimann und Schneider hoffen, dass sie dereinst dank Sponsoring auch billigere Plätze anbieten können. «Die Privatschule ist eine Möglichkeit, in der Bildungslandschaft neue Wege zu gehen, die in der öffentlichen Schule so nicht möglich sind», sagt Pädagoge Marc Schneider. Zum Beispiel ein Schulzimmer zu gestalten, das eher aussieht wie ein Büro von Google als wie ein klassisches Klassenzimmer.