
Adventsdorf mitten in der Stadt: Gewerbe Olten organisiert Anlass der besonderen Art
Das Projekt stösst auf breite Zustimmung: Sämtliche anwesenden Anrainer der Kirchgasse gaben sich am 9. Gastro- und Detaillistenzirkel von Gewerbe Olten befürwortend, ja fast begeistert darob. Denn am Projekt des winterlich-weihnächtlich geschmückten Adventsdorfes mit rund 35 Holzhüttli und einem Eisfeld aus synthetischen Platten vom 3. bis 23. Dezember in der Oltner Kirchgasse will der einheimische Gewerbeverein festhalten. «Wir wollen ein positives Signal setzen», sagt Vizepräsident Reto Spiegel. Auch wenn die gegenwärtige Pandemie noch eine Weile präsent sein werde. «Wir müssen mit Corona leben lernen.»
Zudem gäbe es genügend interessierte Marktfahrer und Schausteller, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten. Natürlich ist die Durchführung aber noch nicht in trockenen Tüchern. Zumindest heute aber lässt sich sagen: Aktuell werden die Richtlinien des Bundes und die Weisungen des Kantons eingehalten, das Schutzkonzept ist in Bearbeitung. Korrekturen aber sind nicht ausgeschlossen. Selbst ein Wegfall des Dorfs sei denkbar, so Vorstandsmitglied Mike Zettel.
Willkommen für 18’000 Besuchende
Immerhin: Zur geplanten 20-tägige Veranstaltung werden 18’000 Besuchende erwartet. Wegfallen wird möglicherweise aber eine Chalet-Beiz für 130 Personen und ziemlich sicher der zusätzlich zur Eisbahn geplante 250 Meter lange Eisweg durch das Gelände. Stand heute umfasst das Eisfeld rund 200 Quadratmeter. Die Marktstände werden ihre Kundenfront nicht uniform ausgerichtet haben, um mögliche Menschenansammlungen zu minimieren.
Auch ein Teil der inneren Baslerstrasse sowie der Obere Graben werden zum Gelände des Adventsdorfs gehören. Dies vermindert ebenso Menschenansammlungen wie die Praxis, jenen Stadtbesuchern, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht mit dem Adventsdorf in Berührung kommen wollen, an dessen Peripherie ihren eigenen Weg gehen wollen. Wahrscheinlich setzen die Organisatoren in diesen Zeiten auch auf Einweggeschirr, empfehlen sicher das Tragen einer Schutzmaske und etwa das Einhalten der 1,5-Meter-Abstandsregel. «Notfalls lassen sich die Besucherströme auch im Einbahnverkehr kanalisieren», sagt Zettel.
Bei aller Unsicherheit: Mit einem Samichlaus, der über der Kirchgasse seine Bahnen zieht und hin und wieder mal ein Geschenk auf die Seinen niederfallen lässt, einem rund 40 Meter hohen Weihnachtsbaum auf der Baslerstrasse und einer Glühweinpyramide gibt’s im Adventsdorf Attraktionen, die Olten so noch nicht gesehen hat. «Wir bemühen uns, die Veranstaltung in einer gewissen stilistischen Einheitlichkeit zu halten», so Zettel. Oder anders ausgedrückt: «Chruut und Chabis durenand» wird’s eher nicht geben. Auf dem Gelände sind auch einzelne Events wie Konzerte, Eisshows oder Kindertage vorgesehen. Der Eintritt ins Adventsdorf ist kostenlos.
Ursprünglich gingen die Organisatoren von einem Budget von 300’000 Franken aus. «Es wird jetzt deutlich weniger sein», sagt Spiegel. Gewerbe Olten will die Veranstaltung künftig jedes Jahr durchführen und übernimmt daher eine Defizitgarantie. Entsprechend vorsichtig habe man budgetiert, so Spiegel. Aufwand und Ertrag sollen sich aber in etwa die Waage halten.