Vor dem Spital Zofingen wurde still gegen Abtreibungen protestiert

Es ist unklar, wer hinter der Aktion steckt. Bild: Peter Lack, Facebook
Es ist unklar, wer hinter der Aktion steckt. Bild: Peter Lack, Facebook

Schauriges Bild am Samstag, 19. September, kurz vor 7 Uhr: Auf dem Gelände des Spitals Zofingen fanden Mitarbeiter mehrere weisse Kreuze vor, die in den Boden gerammt wurden. Mit blutroter Schrift stand etwa «Mamma … Warum hast du mich abgetrieben?» oder «Baby … ermordet» auf den Kreuzen. Gleich darüber wurde eine Plane angebracht, die auf jährlich 56 Millionen Abtreibungen weltweit hinweist und diese als Massenmord bezeichnet. Kurz nachdem Mitarbeiter die Kreuze entdeckten, sind sie entfernt worden. 

Wer die Kreuze und die Plane angebracht hat, ist zurzeit unklar. Auch andere Spitäler in der Deutschschweiz waren betroffen. «Wir haben uns mit keinem anderen Spital in Verbindung gesetzt», sagt Jonas Frei, Marketing- und Kommunikationsleiter des Spitals Zofingen. Ein Bekennerschreiben sei nicht eingegangen. «Anderen Medienberichten nach scheint die Aktion ihren Ursprung im Umfeld des ‹Marsch fürs Läbe› zu haben.» Der «Marsch fürs Läbe» ist ein Verein, der sich gegen Abtreibungen einsetzt. Am Samstag hätte sich der Verein eigentlich in Winterthur getroffen, wurde aber Anfang September aus dem Austragungsort ausgeladen. Frei versteht nicht, weshalb das Spital Zofingen als Schauplatz des Protestes gewählt wurde. «Wir haben seit Jahren keine Geburtsstation mehr. Auf der Gynäkologischen Abteilung arbeiten nur Belegärzte.» Abtreibungen kommen so zwar selten vor – aber immer innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen, wie Jonas Frei betont.