Vebo verkauft langjährigen Standort für 4,5 Millionen Franken

Bereits 2018 zog die Vebo Olten in ein neues Produktions- und Bürogebäude an der Haslistrasse. Zuvor hatte die Genossenschaft ihren Standort an der Tannwaldstrasse 92 und 98. Grund für den Umzug war laut Alfred Dörfliger, dem Geschäftsführer der Vebo Olten, die fehlende Erweiterungsmöglichkeit: Einerseits sei schlicht kein Platz für einen Anbau, andererseits wäre das auch eine teure Angelegenheit geworden. Nach jahrelanger Planung entschloss man sich, etwas Neues zu bauen. Den alten Standort weiterhin als Lager zu nutzen, machte hierbei wenig Sinn, sagt Dörfliger. Eines der Hauptziele von einem Neubau seien schliesslich die kürzeren Verbindungswege. So wäre es logistisch nicht sinnvoll gewesen, ein getrenntes Lager- und Verwaltungsgebäude zu unterhalten.

Die Entscheidung zum Verkauf des alten Standorts fiel allerdings erst in diesem Jahr. Dörfliger zufolge seien zuerst Vermietungsüberlegungen angestellt worden. Diese wurden aufgegeben: «Die Vermietung ist und soll nicht das Kerngebiet der Vebo sein.» Zudem hänge man auch daran: Der Geschäftsführer arbeitete selbst 23 Jahre an der Tannwaldstrasse. Daher sei der Verkaufsentschluss nicht leichten Herzens gefallen. Im Neubau sind Dörfliger und sein Team aber sehr zufrieden.

Der ehemalige Vebo-Komplex an der Tannwaldstrasse steht nun für 4,5 Millionen Franken zum Verkauf. Beim Verkaufspreis handelt es sich um rund die Hälfte des 2002 und 2007 geschätzten Gebäudeversicherungswerts der Anlage von fast 9 Millionen Franken. Auf die Frage, warum der Verkaufspreis tiefer ist, antwortet Dörfliger: «Das würde ich auch gerne wissen, das tut schon weh.» Gründe findet er in dem übersättigten Markt von Industriegebäuden. Viele Firmen zögen ins Ausland, wodurch für Käufer mehr Immobilienangebote zur Verfügung stehen. Hinzu kommt die erschwerte finanzielle Lage durch die Coronapandemie. Dörfliger weist allerdings auf die gute Lage des Komplexes unmittelbar beim Hauptbahnhof Olten hin: einfach zu erreichen für die Mitarbeiter – auch aus den grossen Schweizer Städten. Ebenso ist die Zufahrt für grosse Lastwagen gewährleistet. Der Standort eigne sich ideal für einen Industriebetrieb. Doch er könnte auch anders genutzt werden: «Der Komplex wäre eine gute Ausbildungsstätte.» Aufgrund der guten Erreichbarkeit, den Garderoben- und Büroräumlichkeiten sowie den Industriehallen eigne sich das Gebäude zum Beispiel auch als Lehrzentrum.