Genug Solarstrom für riesiges Zementwerk – in Brittnau wurde eine Solaranlage getestet

Auf einem Feld in der Nähe der Industriezone in Brittnau stand vor ein paar Tagen temporär eine Freiland-Photovoltaik-Testanlage. Diese wurde von der Kunz-Solartech GmbH auf Herz und Nieren geprüft. Drei Tage lang testeten Mitarbeiter verschiedene Sonnenausrichtungen und Neigungen. Diese Woche wurde die Anlage in einen Seecontainer verpackt, in dem sie in den nächsten Tagen nach Benin, Westafrika, verschifft wird. Dort soll die Anlage rund ein Jahr geprüft werden, bis sie als Energieversorgung eines Zementwerks eingesetzt wird. Auftraggeber ist eine Technologiefirma aus Sion, die als SpinOff der ETH Lausanne fungiert. Seit den neunziger Jahren unterstützt die ETH die Gründung von Firmen auf Basis von Forschungsergebnissen, um die Umsetzung der Ergebnisse in marktreife Produkte voranzutreiben.

Vor allem das Erstellen des Bausatzes beanspruchte viel Zeit

Geschäftsführer der Kunz-Solartech GmbH Nico Knubel hat eine Ahnung, weshalb die Wahl auf seine Firma gefallen sein könnte: «Wir haben ein grosses Know-how in Sachen Solartechnik und wir bieten Leistungen für den Bereich Dachdecker und Solaranlagen aus einer Hand an.» Damit spielt er auf die Partnerfirma Kunz-Dachtech GmbH an, die ebenfalls in Brittnau ansässig ist und die Konstruktion der Testanlage übernahm. Insgesamt seien locker 250 Arbeitsstunden für die Planung und Umsetzung der Anlage investiert worden, so Philipp Kunz, Inhaber der Kunz-Dachtech GmbH und Mitglied der Geschäftsleitung. Vor allem die Erstellung einer Bedienungsanleitung für den erneuten Zusammenbau in Westafrika sei zeitintensiv: «Wir haben keine Erfahrungen mit dem Schreiben eines Bausatzes. Aber genau das macht das Projekt so spannend, wir lernen sehr viel dabei.»

Vom Projekt erhoffen sich die Beteiligten eine Sogwirkung. «Es wäre schön, wenn wir künftig weitere solche Projekte realisieren könnten», so Philipp Kunz. Vincent Kaufmann, Verkaufsleiter der Kunz-Solartech, ergänzt: «Die Solarbranche ist relativ klein. Ich bin sicher, dass sich das herumspricht.» Die Mund-zu-Mund-Propaganda sei in diesem Fall ein grosser Gewinn.