Nach Bundesratsentscheid: Velolobby wehrt sich gegen Helmpflicht für E-Bikes

In den vergangenen Jahren sei die Anzahl Personen, die sich bei Unfällen mit sogenannt langsamen E-Bikes verletzt haben, im Gleichschritt mit den E-Bike-Verkaufszahlen gestiegen, schreibt Pro Velo am Mittwoch in einer Medienmitteilung. Dadurch habe sich die Zahl der Verunfallten auf diesen Fahrzeugen zwar erhöht. Dieselben Zahlen zeigten aber auch auf, dass E-Bikes nicht besonders gefährlich seien.

Pro Velo lehnt darum eine von drei vom Bundesrat am Mittwoch vorgeschlagenen Massnahmen zur Steigerung der Sicherheit von E-Bike-Fahrenden ab. Ein Helmobligatorium auch für langsame E-Bikes einzuführen, bezeichnet die Velolobby als «kontraproduktiv». «Damit gewinnen wir wenig und würgen die Erfolgsgeschichte des Elektrovelos in der Schweiz ab», lässt sich Matthias Aebischer in der Mitteilung zitieren.

Pro Velo verweist auf den Rückhalt des Velos im Volk Der Berner SP-Nationalrat, der selber jeweils auch mit seinem alten Militärvelo in Bern ohne Helm unterwegs ist, erinnert in der Mitteilung daran, dass drei Viertel der Schweizer Stimmberechtigten vor knapp einem Jahr dem Bundesbeschluss Velo zugestimmt haben. Da sei es «unverständlich», so Matthias Aebischer, dass der Bundesrat den E-Bike-Boom nun «abwürgen» wolle.

Fahren mit Licht auch am Tag sowie das Einhalten von Höchstgeschwindigkeiten begrüsst Pro Velo dagegen. Die technischen Voraussetzungen dazu seien bei den meisten Elektrovelos heute ohnehin bereits erfüllt. Im Rahmen der Vernehmlassung zur Revision des Strassenverkehrsrechts können sich Interessierte Kreise nun bis am 12. Dezember zu den Vorschlägen des Bundesrats äussern. (sat)