
Rastplatz Knutwil: Nur WC-Papier und Seife fehlten noch


Freitag um Punkt 10 Uhr war die Wiedereröffnung der beiden Rastplätze Knutwil Nord und Süd an der Autobahn A2 geplant. Doch um diese Zeit blockierten noch Absperrvorrichtungen die Einfahrten. «Das WC-Papier und die Seife fehlten noch», sagt Franz Koch vom Bundesamt für Strassen (Astra) und schmunzelt. Ortstermin auf dem Rastplatz auf der Knutwiler Höhe. Der für den Unterhalt zuständige Mitarbeiter kommt mit dem Auto gefahren und bringt die nötigen Hygieneartikel für das nigelnagelneue WC-Gebäude doch noch. Die Eröffnung verzögert sich um eine Stunde. Nicht so tragisch. Bänder werden eh schon lange nicht mehr durchschnitten, man macht einfach wieder auf.
Franz Koch freut sich über den Abschluss eines weiteren Teilprojekts. Er ist Gesamtprojektleiter der A2-Erneuerung beim Astra. Rund fünf Monate dauerte die Sanierung der zwei Rastplätze, die anno 1981 zusammen mit der Autobahn eröffnet wurden. Der Bund hat drei Millionen Franken in ihre Modernisierung gesteckt. Beläge wurden erneuert und es gibt mehr Parkplätze für Personen- und Lastwagen.
Dritte und vierte E-Tankstelle auf Rastplätzen
Neben neuen WC-Häuschen haben die Rastplätze Knutwil auch topmoderne Elektro-Tankstellen erhalten. Es sind die dritten und vierten von geplanten 100 auf Rastplätzen in der ganzen Schweiz. Die ersten beiden befinden sich auf den bereits früher sanierten A2-Rastplätzen Kirchbühl und Inseli am Sempachersee. Auf vielen unter Kantonshoheit stehenden Raststätten (mit Restaurant/Tankstelle) gibt es bereits ein Netz von Schnelladestationen. Nun wird dieses auf den Rastplätzen unter Bundeshoheit erweitert. «Wir haben die Erschliessung und die nötigen Trafogebäude erstellt», erklärt Franz Koch. Betrieben werden die E-Tankstellen in Knutwil von der Firma Socar. Den Strom liefern die CKW. «Die E-Tankstellen sind behindertengerecht gestaltet, um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen», betont Koch. Es gibt je vier Tankplätze an jedem Rastplatz. Sie können je nach Nachfrage auf acht ausgebaut werden.
«Ich bin glücklich, dass wir jetzt ein schönes neues Gebäude für die sanitären Anlagen erhalten haben», sagt Ivo Häfliger von Zentras. Das alte sei in einem traurigen Zustand gewesen. Zentras ist für Betrieb und Unterhalt der Nationalstrassen in den Kantonen Luzern, Zug, Ob- und Nidwalden verantwortlich. Laut Häfliger ist der Neubau nicht nur moderner, sondern auch vandalensicher. «Im alten wurde viel kaputtgemacht.» Der Bau sei massiver und die Installationen seien gut befestigt. Wegen der Corona-Pandemie werden die Sanitäranlagen momentan zwei Mal täglich gereinigt.
Imbiss ist noch nicht offen
Noch nicht sicher ist, wann der Imbiss seinen Betrieb wieder aufnimmt. Der ehemalige Lastwagenfahrer Helmut Angst bot bis Frühjahr im «Truck-Stop-Imbiss» Kaffee, Getränke und Speisen für Fernfahrer an. Parat wäre alles: Der Imbisswagen hat einen neuen Platz erhalten, einen moderneren Stromanschluss und einen ökologischen Ablauf fürs Fritteusenöl.
Franz Koch erklärt zur A2-Sanierung, dass diese schneller als geplant vorangeht. «Der Autobahnabschnitt zwischen Uffikon und Sursee ist rechtzeitig für den Hauptreiseverkehr Richtung Süden fertig geworden.» Das sei nur dank Samstags- und Nachteinsätzen der beteiligten Bauunternehmen möglich gewesen. Der Abschnitt von Reiden bis Uffikon werde 2022 folgen.