33-Jährige aus Zofingen vor Gericht: Mordversuche mit Feuer, Gift und Gas

Die Bewohnerin soll das Feuer absichtlich gelegt haben, um ihren Mann zu töten. (Bild: zVg)
Die Bewohnerin soll das Feuer absichtlich gelegt haben, um ihren Mann zu töten. (Bild: zVg)
Der Mann erlitt bei dem Feuer schwerste Brandverletzungen. (Bild: zVg)
Der Mann erlitt bei dem Feuer schwerste Brandverletzungen. (Bild: zVg)

Es ist wohl einer der ungewöhnlichsten Kriminalfälle in der Geschichte Zofingens. Im Zentrum: Eine heute 33-jährige Ehefrau und Mutter. Mehrfach soll sie versucht haben, ihren Mann für immer loszuwerden. Mit Feuer, Gift und Gas. 

Beim letzten Versuch soll sie beinahe erfolgreich gewesen sein – das war vor ziemlich genau drei Jahren. In der Nacht zum 30. August 2017 brach nachts um 3.30 Uhr im Einfamilienhaus, in dem das Paar mit seinen zwei Kindern wohnte, Feuer aus. Der damals 36-jährige Ehemann konnte zwar sich und die Kinder in Sicherheit bringen. Er erlitt aber schwerste Brandverletzungen und musste mit einem Rettungsheli ins Spital geflogen werden. 

Seine Frau kam noch am gleichen Tag in Untersuchungshaft, weil sich der Verdacht erhärtete, sie könnte den Brand absichtlich gelegt haben. 

Gestern nun, fast drei Jahre später, orientierte die Oberstaatsanwaltschaft erneut über den Fall. «Im weiteren Verlauf der Strafuntersuchung verdichtete sich der Verdacht gegen die Beschuldigte und es ergaben sich stetig neue Ermittlungsansätze zu zahlreichen weiteren Straftaten», heisst es in der Medienmitteilung. 

Decke mit Benzin getränkt und in Brand gesteckt

Konkret wirft die Staatsanwaltschaft der Frau vor, ihren Mann in der Brandnacht mit einer benzingetränkten Decke zugedeckt und diese angezündet zu haben – dahinter sei Tötungsabsicht gestanden. Zudem werden ihr mehrere weitere Tötungsversuche vorgeworfen. So soll die Beschuldigte versucht haben, ihren Ehemann mit Gas und Gift umzubringen. Das Gift soll sie gemäss Informationen dieser Zeitung Lebensmitteln beigefügt haben. Zudem soll sie versucht haben, ihren Mann durch eine Drittperson – also einen Auftragskiller – töten zu lassen.

Zudem werden der 33-Jährigen auch Betrug, mehrfacher Pfändungsbetrug und mehrfache Urkundenfälschung vorgeworfen. Sie soll durch «zahlreiche deliktische Handlungen» versucht haben, die Schieflage der Familienfinanzen, für die sie zuständig war, vor ihrem Mann zu verbergen.

Staatsanwaltschaft gibt Anträge erst an der Verhandlung bekannt

Die Beschuldigte befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug. Sie ist nur teilweise geständig, wie der Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft gestern auf Anfrage sagte. Für sie gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung. Über die Medienmitteilung hinaus machte die Oberstaatsanwaltschaft gestern keine weiteren Angaben zum Inhalt der Anklageschrift.

Nun wird der Frau vor dem Bezirksgericht Zofingen wegen mehrfachen versuchten Mordes und weiterer Delikte der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft werde ihre Anträge erst an der Hauptverhandlung bekannt geben, hiess es gestern.