«Ist wie ein Lockdown»: Das die Terminus-Verantwortlichen zur 100er-Regel

Für den Club Terminus in Olten kommt die seit Donnerstag geltende 100er-Regel einem Lockdown gleich. Mit nur 100 Gästen könnte der Betrieb, in dem sonst bis zu 300 Personen feiern können, nicht wirtschaftlich geführt werden. «Deshalb ist momentan kein weiterer Event geplant», sagt Dusan Nedeljkovic, Teilhaber des Oltner Clubs Terminus. Es mache unter diesen Umständen einfach keinen Sinn, Partys zu veranstalten. Die Fixkosten seien zu hoch.

Die 100er-Regel bezeichnet er als Scheinlösung und typisch Schweizerischer Kompromiss. «Entweder man lässt uns arbeiten und so überleben, oder man schliesst und entschädigt uns», fordert er. Clubs zu unterstützen wäre doch ein «Klacks» für den Kanton. Kurzarbeit sei seit Juni nicht mehr möglich. «Jetzt stehen wir komplett im Regen.» Nedeljkovic geht davon aus, dass es schwierig wird, Hilfe zu bekommen.

Mit Masken in den Club?

Laut der Verordnung des Kantonsärztlichen Dienstes könnte nebst Abschrankungen eine Maskenpflicht den Club vor der Begrenzung auf 100 Personen befreien. Doch wie das genau aussehen würde, mit Maske Getränke zu konsumieren, kann sich niemand so genau vorstellen. Ein korrektes Maskenhandling sei im Club nicht anwendbar, ist für Nedeljkovic klar. «Beim Trinken müsste die Maske heruntergezogen werden. Zudem ist es in Clubs heiss und stickig.» 

Um zu erfahren, was die Gäste davon halten, haben die Clubbetreiber am Mittwoch eine kleine Umfrage zur Maskenpflicht gestartet. 800 Personen haben bis Donnerstagvormittag schon teilgenommen. 81 Prozent gaben an, nicht mit Maske in den Ausgang zu wollen. 

Positive Worte und auch Kritik

Als bekannt wurde, dass eine nachträglich positiv auf das Coronavirus getestete Person im «Terminus» feierte, reagierten die Betreiber sofort. Für die Kommunikation und das Einhalten der Schutzmassnahmen erhielt der Club viele positive Reaktionen. Auch vom Kanton gab es ein Lob für die Kooperation. 

Es hagelte aber auch Kritik. «Wenn man als Club alles richtig macht, ist man trotzdem der Sündenbock», sagt Dusan Nedeljkovic. Und das sei falsch. Der Anstieg der Fallzahlen würde nicht nur mit der Öffnung der Clubs zusammenhängen. Es seien viele Falschinformationen verbreitet worden, bedauert er. So sei das «Terminus» in den Medien auch schon als Hotspot dargestellt worden. Dabei hätte sich keine einzige Person dort angesteckt. 

Aufgrund der Beschuldigungen und dieses Drucks auf Clubgäste und Mitarbeiter hatten die Betreiber schon am Dienstag beschlossen, diese Woche keine Events durchzuführen. Und jetzt heisst es vielleicht gar keine Events im Juli und August. So ganz ausschliessen will der Teilhaber des Terminus Clubs es aber nicht, doch noch eine Party mit Maskenpflicht durchzuführen. «Wir schauen einmal, wie wir mit der dieser Pflicht umgehen. Vielleicht versuchen wir es einmal mit Maske.»