
33 Bartmeisen und Finanzsorgen
77 Seiten umfasst er, der Jahresbericht 2019 der Stadt Zofingen. In Tabellen, Grafiken und Texten lässt der Stadtrat das Jahr Revue passieren – zeigt Bemerkenswertes, eher Skurriles, aber auch Erreichtes und Nichterreichtes auf. Erhältlich ist der Bericht mit seinen vielen Fakten und Daten aus dem Verwaltungsalltag via Homepage der Stadt.
768 Bewerbungen für 27 offene Stellen
Beginnen wir das Durchblättern der Seiten im Zahlenteil des Berichts. Dort wird ersichtlich, dass die Stadt Zofingen eine attraktive Arbeitgeberin ist: Auf 27 offene Stellen haben sich 768 Personen beworben. Die 14 Standorte der Stadtverwaltung sind mit einer IT-Infrastruktur verbunden, welche 40 Kilometer Glasfaserkabel umfasst. Im Seniorenzentrum wurden 43 719 Pflegetage erbracht und in der Volière Trottenweiher hat man 33 Bartmeisen gezählt, Hunde deren 516 registriert …
Den Übergang zu sehr ernsten Themen liefert die Zahl 205. So viele Steuerpflichtige mussten 2019 wegen nicht eingereichten Steuererklärungen gebüsst werden. Die jeweilige Strafe ist laut ihrer rechtlichen Vorgabe einkommensabhängig – mindestens 50 bis maximal 10 000 Franken.
Die Arbeitsplätze liefern zu wenig Steuern
Die Steuern sind auch für Zofingen klare Haupteinnahmequelle – und die macht «Kopfweh». Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger, Vorsteher des Ressorts Finanzen, schreibt: «Sorgen bereitet dem Stadtrat die Entwicklung der Steuern bei den juristischen Personen, welche in Anbetracht der rund 10 800 Arbeitsplätze auf dem Gemeindegebiet nach wie vor verhältnismässig gering sind. Für die kommenden Jahre werden in diesem Bereich noch negative Auswirkungen aus der Corona-Virus-Situation dazukommen». Angesichts der anstehenden wichtigen Investitionen – unter ihnen das Schulzentrum für die Oberstufe – kein gutes Vorzeichen.
Apropos Finanzierung und damit Steuerfuss: Wo steht Zofingen im Vergleich mit anderen Aargauer Kleinstädten da? Eine Grafik im Bericht gibt Auskunft – eine andere auch zu den Steuereinnahmen pro Kopf. Die gehören nicht zu den Spitzenwerten. Vergleicht man sie mit dem Steuerfuss, stellt man fest, dass es sich – Spitzenverdiener ausgeklammert – in Zofingen fiskalisch gut leben lässt.
Der Stadtrat betont in diesem Zusammenhang immer wieder seine Sparbemühungen und dokumentiert diese alljährlich in seinen Rechnungsabschlüssen. Dass sich die Stadt Zofingen nicht zu Tode spart – ihre Aufgaben erfüllt und ein reiches Angebot an Dienstleistungen zur Verfügung stellt, zeigen die ausführlichen Berichte aus den einzelnen Bereiche auf.
In diesem Zusammenhang: Informativ und leserfreundlich dargestellt ist die Erfolgskontrolle über die Jahresziele der sieben Ressorts. Kurze, prägnante Texte zu jedem Ziel – versehen mit bunten Pfeilen, welche auf den ersten Blick Auskunft über Erreichen oder Nichterreichen geben.