
Weissenbergweg: Ein Naherholungsgebiet – keine Rennstrecke!


Seit vergangenem Freitag herrscht ein Parkverbot entlang des Weissenbergweges in Strengelbach. Dies gilt ab Ende des Parkplatzes Ramoosweg/Weissenbergweg bis nach der Liegenschaft Weissenbergweg 32. Die Strecke beträgt rund 1,5 Kilometer. Das Parkverbot ist laut Gemeindeschreiber Silvan Scheidegger für 60 Tage befristet, also bis Anfang Juli. Grund dafür war die erhöhte Frequenz von Leuten mit Personenwagen, die insbesondere während des Lockdowns die Ruheplätze entlang des Weges besuchten. «Nebst der Ansammlung von Personen wurde auch bekannt, dass der Weissenbergweg oft als Rennstrecke missbraucht wird, was nebst dem Gejohle an den Plätzen zu unnötigen Lärmbelästigungen in der Nachbarschaft führt», schreibt die Gemeindekanzlei in einer Mitteilung. Ausserdem würden die besuchten Orte meist in verunreinigtem Zustand hinterlassen. «Diese und weitere Gründe haben den Gemeinderat dazu veranlasst, erste Massnahmen zu treffen», heisst es weiter.
Problematik hat sich in letzter Zeit verstärkt
Mehrfach sind laut Silvan Scheidegger Hinweise aus der Bevölkerung an den Gemeinderat herangetragen worden. «Die Problematik hat sehr wahrscheinlich mit den Corona-Einschränkungen zu tun. Insbesondere das vermehrte Aufkommen von Tempoüberschreitungen und die ‹Partys› beziehungsweise Ruhestörungen bei den Ruhebänken waren vorher nicht feststellbar», sagt Scheidegger auf Anfrage. «Wir erhoffen uns eine Normalisierung mit den Lockerungen. Die Regionalpolizei führt regelmässig Kontrollen durch.» Einer dieser Anwohner, der den Gemeinderat auf die Missstände hingewiesen hat, ist André Mosimann: «Es war schon vor der Corona-Krise zum Teil grenzwertig. In letzter Zeit ist es aber ausgeartet.» Der liegengelassene Müll sei schon vor Corona das Hauptproblem am Weissenbergweg gewesen. Ab und an habe er auch wegen Ruhestörung die Polizei gerufen. «Jetzt ist fast jedes Wochenende die Polizei im Einsatz», so Mosimann.
Der Wald am Weissenbergweg sei ein Naherholungsgebiet geworden. Das sei an und für sich nichts Schlechtes, aber: «Die Ruheplätze wurden in letzter Zeit zu Party- und Brätelplätzen umfunktioniert», sagt Mosimann.
Weitere Massnahmen sind denkbar
Der Gemeinderat gibt eine klare Stossrichtung vor. «Zeigen diese Massnahmen keine Verbesserung, so wird der Gemeinderat weitere Möglichkeiten prüfen», heisst es in der Mitteilung. So könnten laut Silvan Scheidegger die Bänke demontiert oder eine befristete Temporeduktion auf 30 km/h entlang des Weissenbergweges eingeführt werden. Eine andere Möglichkeit für den Gemeinderat, härter durchzugreifen, wären zusätzliche Kontrollen durch eine beauftragte Sicherheitsfirma und/oder die Polizei.
André Mosimann ist zufrieden ob der Handlungsrichtung: «Jetzt hat man wenigstens etwas in der Hand, um die Leute rechtlich zu belangen.» Bislang mussten die Ruhestörer auf frischer Tat ertappt werden, damit eine Konsequenz daraus erwächst. Auf die Frage, ob die Partys nur aufgrund des Parkverbotes aufhören werden, meint Mosimann: «Das Klientel, das sich nicht an die Regeln hält und Abfall liegen lässt, ist zu faul, um die rund drei Kilometer vom Parkplatz zu Fuss zu absolvieren.»