Das Jugendkulturhaus Oxil schafft ein neues Universum

«Das Oxil blutet finanziell, da Bareinnahmen und Mietgebühren ausfallen. Die Corona-Situation ist nicht einfach», sagt Andi Hofmann, Betriebsleiter des Oxils. Allerdings sei die Lage beim Oxil weniger dramatisch als bei anderen Kulturlokalen, da OX. Kultur dem Oxil die Schultern stütze, «der Kulturverein setzt auf ehrenamtliche Arbeit».

Zwar mussten mit dem Lockdown auch alle Anlässe im Oxil abgesagt werden. Das Team liess sich aber etwas einfallen: Entstanden ist eine Online-Bühne unter dem Namen «Outside the Map». «Angesprochen sind alle, die Lust haben, von zu Hause einen kreativen Beitrag zu leisten. Ob Profi oder Laie, Grosi oder Kindergärtler, alle dürfen mitmachen», führt Andi Hofmann aus.

Bei «Outside the Map» entsteht eine Sammlung aus künstlerischen Beiträgen, welche filmisch festgehalten sind, ob mit dem Handy oder der Kamera, spielt keine Rolle. Die Einsendungen erscheinen als Planeten, Satelliten oder Sternschnuppen. So wächst das oxilsche Universum zu einer kunterbunten Spielfläche heran.

Auch das Herzstück musste abgesagt werden

«Der Name ‹Outside the Map› spielt auf die Orte neben der regulären Karte an. Vor der Corona-Pandemie planten die Initiantinnen und Initianten Konzerte und Darbietungen an versteckten Plätzen und Unorten in Zofingen und Region, welche so verzaubert und erleuchtet werden sollen», sagt Andi Hofmann. Nun sei das Projekt in eine Plattform verwandelt worden, bei welcher alle den wachsenden Kosmos mit einem Einblick in ihre Welt mitgestalten können.

Natürlich würden dennoch viele das alternative Kulturangebot und das Zusammenkommen vermissen, «das Oxil ist ein Treffpunkt für Kulturschaffende aus Zofingen und Region. So fällt die gemütliche ‹zweite Stube› weg». Auch die Absage des grossen Saisonschluss-Festivals mache die Betreiber- und Anhängerschaft traurig. Das kunterbunte Fest für Gross und Klein und Menschen aller Art und Herkunft sei jeweils das Herzstück des Kulturbetriebs und locke bis zu 500 Gäste zum Oxil. Obwohl das virtuelle Programm Beachtung finde und schon 30 Beiträge bei «Outside the Map» zusammengekommen seien, könne es das reguläre Programm nicht ersetzen. «Die digitalen Angebote vertrösten die Oxil-Freunde, aber der Funke springt tiefer in die Kulturseele, wenn man die Live-Atmosphäre mit allem Liebenswerten ringsherum auch richtig spürt», betont Oxil-Betriebsleiter Andi Hofmann.

«Uns gehen die Ideen nicht aus»

Noch ist offen, wann das Oxil wieder öffnen könne. Der Betrieb hält sich an die Lockerungsvorgaben des Bundes. «Im besten Fall geht ab dem

8. Juni wieder ein Gazosa oder Degenbier über die Theke», so Hofmann. Sollten die Einschränkungen länger anhalten, soll ein neues digitales Angebot aufgegleist werden, «uns gehen die Ideen nicht aus».

Auch wenn der Kulturbetrieb geschlossen ist, stehe sehr viel Arbeit an. Viele Anlässe wurden auf den Herbst verschoben und es muss dementsprechend mit den Künstlern geplant werden. Ebenso wird die Zeit genutzt, um den Kulturbetrieb noch liebevoller zu gestalten.

Kreative Freizeitidee

Auch das Team der Offenen Kinder- und Jugendarbeit geht mit der Corona-Situation kreativ um und liefert Pakete gegen Langeweile aus. Das Ziel ist es, die Kinder einmal pro Woche mit einer Spielidee zu überraschen und Eltern etwas zu entlasten.